Donnerstag, Dezember 30, 2010

Bereits 1,5 Millionen Solarheizungen auf deutschen Dächern

Solarbranche rechnet 2011 mit anziehendem Geschäft aufgrund steigender Heizkosten und hohem Sanierungsbedarf
Pressemitteilung Bundesverband

Im Jahr 2010 wurden auf deutschen Dächern nach Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. weit über 100.000 neue Solarwärme-Anlagen installiert. Damit sind bundesweit inzwischen gut 1,5 Millionen Solarheizungen in Betrieb.

„Immer mehr Eigenheimbesitzer heizen mit Solarwärme und reduzieren dadurch spürbar ihre Heizkosten. 2010 enttäuschte der Markt zwar aufgrund einer mehrere Wochen andauernden Fördermittelsperre. Für 2011 erwarten wir vor dem Hintergrund steigender Heizkosten und eines hohen Sanierungsbedarfs eine Marktbelebung“, sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, heute in Berlin.

Nach einer jüngsten Studie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff- Forschung Baden-Württemberg erzielen Eigenheimbesitzer die niedrigsten verbrauchsgebundenen Heizkosten, die ihre Heizung aus einer Kombination von Solar- und Bioenergie betreiben. Bei einer Sanierung ineffizienter alter Heizungen lassen sich die Heizkosten in vielen Fällen halbieren (vgl. auch Presseinfografik).
Über drei Millionen Heizkessel gelten in Deutschland als gänzlich überaltert.

Über welches Leistungsvermögen die Solarwärme-Technologie (Solarthermie) in ihren vielen Einsatzgebieten verfügt, ist in der vor kurzem von der Deutschen Solarthermie-Technologieplattform (DSTTP) veröffentlichten Forschungsstrategie deutlich geworden. Bis 2030 kann Solarthermie demnach rund 50 Prozent der Wärme- und Kälteversorgung übernehmen. Schon heute setzen vermehrt Industriebetriebe, Krankenhäuser, Hotels oder Wohnungsgesellschaften auf Solarthermie zur Trinkwassererwärmung, zum Heizen oder zur Erzeugung von Prozesswärme.

Seit Juli 2010 gewährt der Bund für den Einsatz von Solarwärme wieder attraktive Zuschüsse im Rahmen des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien (MAP). Die Zuschüsse können sich je nach Größe und Heizkombination auf mehrere tausend Euro belaufen.

Informationen rund um das Thema Solarwärme und zur staatlichen Förderung erhalten Verbraucher kostenlos unter: www.solartechnikberater.de

Bitte beachten Sie auch die aktuelle Infografik des BSW-Solar zu diesme Thema: Infografiken

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  • Solarenergie-Forum
  • Dienstag, November 30, 2010

    Nachführsystem für Solaranlagen?

    Die Effizienz von Photovoltaikanlagen hängt u.a. vom optimalen Einstrahlwinkel ab. Der Einstrahlwinkel ändert sich einerseits durch die Erdrotation horizontal, andererseits durch die Sonnenstandshöhe vertikal. Erforderlich wäre deshalb eine Aufständerung mit elektromotorischer, doppeltachsialer Nachführung.

    Inzwischen gibt es einige Pilotprojekte, bspw. auf einem Parkplatz in Bad Hersfeld. - Ohne eigene Sichtung der Projektakten ist uns eine Beurteilung nicht möglich.

    Fragestellung:
    1. Wie groß war/ist der finanzielle Mehraufwand inkl. Wartung ggü. einer Solaranlage ohne Nachführung?
    2. Wie groß ist der Energiegewinn?

    Beide Fragen lassen sich letztlich nur beantworten, wenn die Anlagenalternativen nebeneinander gebaut wären.

    In Besprechungen finden sich folgende Behauptungen: Das Nachführungssystem bringe ca. 30 Prozent Energiegewinn, verteuere allerdings die Solaranlage um ebenfalls ca. 30 Prozent. Folglich seien Nachführungssysteme beim Stand gegenwärtiger Solarzellentechnik ein Nullsummenspiel.

    Daraus folgt: Je effizienter Solarzellen werden, desto höher der Energiegewinn auch aus der Nachführung, während die Mehrkosten für Nachführungssysteme im Verhältnis zu Energiepreisen eher fallen. Demnach könnte die Nachführung Zukunft haben, es sei denn, dass die Solarzellen so billig werden, dass ihre statische Anbringung z.B. auch an Ost- und Westseiten von Gebäuden lohnt, billiger wird als jegliche Nachführung.

    Weitere Entscheidungskriterien:
    Aufgeständerte und nachgeführte Systeme stellen höhere Ansprüche an die Windfestigkeit, sind architektonisch auffälliger, können also interessant sein oder stören, lassen sich jedenfalls nicht bzw. schlechter in Baukörper, vor allem in Dachschrägen integrieren.

    Wir werden es weiterhin beachten.

    Freitag, November 19, 2010

    Desertec - Monopoly mit Großprojekten

    Desertec sieht vor, in Wüstenregionen Solar- und Windstrom zu erzeugen und u.a. aus der Sahara in die Verbrauchsräume Europas zu leiten. - Näherliegendes wäre besser: zunächst sollten mal die dortigen Staaten ihre Stromproduktion auf Regeneration umstellen (bislang 0%), aber das Öl ist ihnen eben noch zu reichlich und billig.
    Dass unser sonnenreiches Spanien aus Marokko fossil produzierten Strom kauft, ist ein Armutszeugnis für beide Staaten.

    Markus Rabanus >> Diskussion
    Nähere Infos >> http://de.wikipedia.org/wiki/Desertec

    Montag, Oktober 25, 2010

    RWI-Propaganda der Energiekonzerne

    Seit Wochen wettern BILD, FAZ, Handelsblatt und andere Anzeigen-Blätter gegen die angeblich preistreibende Photovoltaik, als sei nicht eben erst die Solarförderung gemindert worden und die Atomenergie nicht um ein Vielfaches höher subventioniert.
    Jetzt recherchierte die WDR-Sendung MONITOR einiges an Hintergrund dieser Kampagne, nimmt die vielzitierte Studie des RWI (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) unter die Lupe. RWI-Professor Dr. Manuel Frondel sagt im Monitor-Interview: "Es gibt keinen Auftraggeber dieser Studie." Dann stellt sich heraus, dass die Studie von der us-amerikanischen Lobby-Org IER beauftragt und bezahlt wurde. - Dass Wissenschaft irrt, ist mitunter unvermeidlich. Wenn Wissenschaft lügt, ist sie keine.

    Und was fand Frondel heraus? Dass die Photovoltaik den Strompreis treibe. Die Beobachtung von Leipziger Strombörse und der Strompreise für den Endverbraucher zeigt jedoch, dass die Energiekonzerne die aufgrund Überangebots gefallenen Börsenpreise nicht an die Verbraucher weitergeben, sondern als immer neue Rekordgewinne einstreichen. - Eine Studie, die das tatsächliche Marktgeschehen und die vom Steuerzahler für die Atommüll-Deponie aufgewendeten Milliarden ausblendet, ist keine Studie zur Preisentwicklung, sondern Irreführung.

    >> http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/ ... strom.php5

    Markus Rabanus >> Diskussion

    Mittwoch, September 01, 2010

    Signet Solar: Insolvenzverfahren eröffnet

    Insolvenzverfahren über das Vermögen des Dünnschichtproduzenten Signet Solar ist eröffnet
    Neue Aufträge lasten die Produktion voll aus Verhandlungen mit potenziellen Investoren laufen

    Pressemitteilung signetsolar
    Mochau, 1. September 2010

    Mit Beschluss vom 1. September hat das Amtsgericht Chemnitz als zuständiges Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Signet Solar GmbH mit Sitz in Mochau, Sachsen, eröffnet. Zum Insolvenzverwalter über das Verfahren wurde der auch bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter beauftragte Rechtsanwalt Dr. Christoph Junker (Kanzlei Junker & Bartelheimer) bestellt.
    Für Kunden, Lieferanten und Beschäftigte ändert sich mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens nichts. Die Löhne der Beschäftigten werden ab September zwar nicht mehr über das Insolvenzausfallgeld der Arbeitsagentur gezahlt, dafür aber direkt durch den Insolvenzverwalter. Kunden erhalten ihre Ware in gewohnt guter Qualität und Lieferanten werden auch weiterhin für die vom Insolvenzverwalter in Auftrag gegebenen Lieferungen bezahlt.

    Produktion läuft - Keine Entlassungen geplant
    Ungeachtet der Eröffnung des Insolvenzverfahrens konnte Signet Solar in den vergangenen Wochen neue Kundenaufträge gewinnen, die die Produktion bis Ende Oktober auslasten. Um diese Aufträge, u. a. ein Großprojekt über 1 Megawatt (MW) in der Slowakei, termingerecht zu fertigen, wurde die Arbeitszeit in der Produktion sogar aufgestockt. „Wir hoffen natürlich auf weitere Aufträge“, so der Insolvenzverwalter Dr. Christoph Junker. „Sowohl das Vertrauen in das Unternehmen als auch das Interesse an den Produkten ist da. Das macht uns Mut für eine erfolgreiche Zukunft.“ Auf Europas größter Kongressmesse für Photovoltaik, der 25. EU PVSEC, die vom 6. bis 9. September in Valencia stattfindet, stellt Signet Solar zudem das Leistungsspektrum des Unternehmens vor.

    Investorengespräche auf der Zielgeraden
    Derzeitige Schwerpunkte der Tätigkeit des Insolvenzverwalters sind neben der Unternehmensfortführung vor allem die Verhandlungen mit Investoren. Mit über 20 Interessenten führt das Team um Dr. Christoph Junker gegenwärtig intensive Gespräche. Über die beteiligten Unternehmen und die vorliegenden Investitionsangebote wurde allerdings ganz bewusst Stillschweigen vereinbart. „Das Klima ist geprägt von guten und konstruktiven Gesprächen zwischen allen Beteiligten. Keiner der ernsthaft interessierten Investoren hat sich bislang aus dem Prozess zurückgezogen“, äußerte sich Dr. Christoph Junker zum aktuellen Stand der Verhandlungen.

  • Solarenergie-Forum
  • Dienstag, Juli 06, 2010

    Röttgen begrüßt Vermittlungsergebnis zur Solarförderung

    Signal für Investoren, Unternehmer und Verbraucher
    Pressemitteilung BMU EE

    Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat die gestrige Einigung im Vermittlungsausschuss zur Kürzung der Solarförderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz begrüßt. "Das ist ein wichtiges Signal: Investoren und Unternehmer haben jetzt Klarheit für ihre Investitionsentscheidungen und Verbraucherinnen und Verbraucher haben nun endlich Gewissheit, dass die Solarförderung nicht ins Unermessliche steigt", sagte Röttgen.

    Der Vermittlungsausschuss hat sich gestern Abend (Montag, 5. Juli) darauf verständigt, die vorgesehene Kürzung der Einspeisevergütung für Solarstrom in zwei Schritten vorzunehmen. Bisher war nur ein einziger Schritt im Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages vom 6. Mai 2010 vorgesehen. Es bleibt bei der darin vorgesehenen Absenkung ab 1. Juli 2010, aber zunächst nur um 13 Prozent für Dachflächenanlagen, um 8 Prozent für Freiflächenanlagen auf sogenannten Konversionsflächen, dies sind beispielsweise Militärflächen oder ehemalige Industriestandorte sowie um um 12 Prozent für Anlagen auf sonstigen Freiflächen, also beispielsweise in Gewerbegebieten. Im Übrigen bleibt der Gesetzesentwurf unverändert. Dies betrifft auch die Streichung der Vergütung für Ackerflächen. Der jeweils gegenüber dem ursprünglichen Entwurf fehlende Absenkungsschritt von 3 Prozent erfolgt zum 1. Oktober dieses Jahres.

    "Diese Absenkung ist überfällig. Denn die Schere zwischen rasch sinkenden Anlagenkosten und nur langsam sinkenden Vergütungssätzen hat sich in den letzten Monaten immer weiter geöffnet. Wenn Investoren unakzeptable Renditen erzielen, die die Mehrheit der Verbraucher über die Stromrechnung bezahlt haben, dann diskreditiert dies den Ausbau der erneuerbaren Energien insgesamt", sagte der Bundesumweltminister.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juni 23, 2010

    Vollversorgung mit erneuerbaren Energien bis 2050

    Wissenschaftler überreichen Bundesumweltminister Röttgen Studie für eine nachhaltige Energieversorgung
    Pressemitteilung BMU EE

    Eine neue Studie des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) zeigt, wie sich bis zum Jahr 2050 eine zuverlässige, kostengünstige und robuste Energieversorgung mit erneuerbaren Quellen in Deutschland erreichen lässt. Der Sprecher des FVEE, Prof. Dr. Vladimir Dyakonov, hat diese heute Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen überreicht. Röttgen: "Wenn wir unsere Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien erreichen wollen, dürfen wir an Zukunftsinvestitionen nicht sparen. Wir müssen die Forschung verstärken und die Netze ausbauen. Die Studie belegt, wie sich diese Investitions- und Entwicklungskosten langfristig lohnen, weil die Energieträger günstiger werden." Die Ergebnisse werden in die Arbeiten zum Energiekonzept der Bundesregierung einfließen.

    Mit der Studie zeigen die Wissenschaftler, dass mit den entsprechenden Forschungsanstrengungen und den fördernden politischen Rahmenbedingungen eine Vollversorgung auf der Grundlage von erneuerbaren Energien bis Mitte des Jahrhunderts möglich ist. Die Kosten für das nachhaltige Energiesystem liegen langfristig unter denen von herkömmlichen Alternativen.

    Weitere Ergebnisse der Studie: Bei der vernetzten Betrachtung aller wichtigen Elemente des nachhaltigen Energiesystems, von der Bereitstellung über den Transport und die Verteilung bis zur Energiedienstleistung, lässt sich die Energieeffizienz erheblich erhöhen. Die gesamte Palette der Erneuerbaren hat ein Potenzial, das um ein Vielfaches höher ist als der durch umfangreiche Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung deutlich gesenkte Gesamtenergiebedarf. Die Vielfalt der Erneuerbaren in Verbindung mit Speichertechnologien gewährleistet dabei, dass die Versorgung jederzeit sichergestellt werden kann. Dazu muss auch der Stromverbrauch über intelligente Stromnetze (smart grids) stärker an das jeweilige Angebot von Wind und Sonne angepasst werden.

    Für die Überbrückung längerer Phasen mit geringem Angebot erneuerbarer Energien kann in Zeiten mit hohem Angebot der Strom aus Wind und Sonne in chemischen Energieträgern gespeichert und bei Bedarf ins Netz zurückgespeist werden.

    Die Studie steht im Internet auf der Homepage des FVEE unter www.fvee.de zur Verfügung, Rubrik Politik / Stellungnahmen.
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, Mai 06, 2010

    Bundestag beschließt Änderung der Solarvergütung

    Röttgen: Novelle sichert Ausbau der Solarstromerzeugung
    Pressemitteilung BMU EE

    Der Deutsche Bundestag hat heute die Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) beschlossen. Damit werden die Vergütungen für Anlagen zur Erzeugung von Solarstrom auf Gebäuden und Freiflächen zum 1. Juli 2010 deutlich abgesenkt. "Die Novelle reagiert auf die Preissenkungen, die mit der Markteinführung und der Massenproduktion verbunden sind. Wir nehmen damit die notwendigen Korrekturen vor, um die Vergütung auf ein angemessenes Niveau zu reduzieren, die Kosten für die Stromverbraucher zu begrenzen und trotzdem den Anteil des Solarstroms weiter zu erhöhen", sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen.

    Die Korrektur der Vergütungen wurde notwendig, da im vergangenen Jahr die Marktpreise um rund 30 Prozent gesunken sind. Deshalb werden nun, zusätzlich zur ohnehin im EEG angelegten Degression, die Vergütungssätze zwischen 11 Prozent für Solarparks auf Konversionsflächen und 16 Prozent für Dachanlagen abgesenkt. Gleichzeitig geht das EEG von einem deutlich stärkeren Ausbau des Photovoltaikmarktes aus als bisher erwartet aus: Der Zubaukorridor für das Marktvolumen wird auf 3.500 Megawatt installierte photovoltaische Spitzenleistung im Jahr verdoppelt. Die vorgeschlagenen Absenkungen sind angemessen. Mit einem erweiterten finanziellen Anreiz, Solarstrom selbst zu nutzen, werden technische Innovationen ausgelöst.

    Der dynamische Ausbau der Photovoltaiknutzung in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2009 wurden rund 3.800 Megawatt neue Photovoltaikanlagen installiert. Damit sind Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 9.800 Megawatt in Betrieb. Deutsche Unternehmen sind technologisch führend, die Branche hat einen hohen Exportanteil und schafft insbesondere in Ostdeutschland viele hochwertige Arbeitsplätze. Im Jahr 2009 wurden nach ersten Schätzungen in Deutschland rund 10 Milliarden Euro in Photovoltaikanlagen investiert. Dies sichert in der Branche und im Handwerk rund 65.000 Arbeitsplätze.

    Bei einer weiterhin dynamischen Marktentwicklung ist in Deutschland bereits im Jahr 2013 die sogenannte Netzparität zu erwarten. Dann lässt sich Solarstrom hierzulande zu Kosten erzeugen, die dem Niveau herkömmlicher Verbraucher-Stromtarife entsprechen. Dieser Entwicklung bereitet die Novelle den Weg, indem sie den Eigenverbrauch in Zukunft stärker fördert: Privathaushalte, die Solarstrom nicht ins Netz einspeisen, sondern selbst verbrauchen, gewinnen künftig bis zu acht Cent pro Kilowattstunde. Auch das Gewerbe profitiert davon, denn diese Regelung wird auf Anlagen bis 500 Kilowatt, das ist etwa das Hundertfache einer typischen Einfamilienhaus-Dachanlage, ausgedehnt. Die Eigenverbrauch-Regelung wird wichtige technische Innovationen, zum Beispiel im Bereich der Batterietechnik, auslösen. In der Folge wird der Strombezug aus dem Netz reduziert und dieses entlastet. Das wiederum beschleunigt die Integration der erneuerbaren Energien in das Stromnetz.

    Freiflächenanlagen werden auch nach dem 1. Januar 2015 weiter gefördert, entgegen der bisherigen Regelung im EEG. Konversionsflächen, die eine Vergütung nach dem EEG ermöglichen, umfassen jetzt zusätzlich zu den Flächen aus wirtschaftlicher oder militärischer Nutzung auch solche aus wohnungsbaulicher oder verkehrlicher Nutzung. Freiflächenanlagen können jetzt auch innerhalb eines Streifens von 110 Metern vom Fahrbahnrand von Autobahnen oder Schienenwegen gefördert werden. Die Kategorie der Ackerflächen entfällt ab dem 1. Juli 2010. Für Freiflächenanlagen, die bereits in der Planung weit fortgeschritten sind, wird eine Übergangsregelung gewährt.
  • Solarenergie-Forum
  • Mittwoch, März 03, 2010

    Kabinett stimmt neuer Vergütung für Solarstrom zu

    Röttgen: Dynamischer Ausbau der Solarenergie sichergestellt
    Pressemitteilung BMU EE

    Das Bundeskabinett hat in seiner heutigen Sitzung die Formulierungshilfe für den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes beschlossen. Ziel des Gesetzes ist es, einen dynamischen Ausbau der Solarenergie bei gleichzeitig sinkenden Vergütungen und damit Kosten sicherzustellen. Die Formulierungshilfe wird nun von den Regierungsfraktionen in das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren eingebracht.

    "Der dynamische Ausbau der Photovoltaik in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Deutsche Unternehmen sind technologisch weltweit führend und schaffen viele hochwertige Arbeitsplätze. Solarenergie ist ein zentraler Zukunftsmarkt, in dem Deutschland weiterhin stark sein soll", sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Jedoch habe der derzeitige Verfall der Marktpreise um bis zu 40 Prozent bei Photovoltaikanlagen zu einer Überförderung und zu wirtschaftlichen Fehlanreizen geführt, so Röttgen. Daher wird die künftige Vergütung für Solarstrom an die aktuelle Marktentwicklung angepasst: Für Dachanlagen sinkt die Vergütung in diesem Jahr zusätzlich einmalig um 16 Prozent, bei Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen einmalig um 11 Prozent und bei sonstigen Flächen um 15 Prozent. Die Regelungen treten zum 1. Juli 2010 in Kraft.

    "Der beschlossene Entwurf ist ausgewogen und wird dazu beitragen, dass die Photovoltaik aus ihrer Nischenposition zu einer relevanten Größe im Energiemix werden kann", sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen.

    Die Zielmarke für das jährliche Ausbauvolumen wird von 1.700 Megawatt auf 3.500 Megawatt nahezu verdoppelt. Außerdem wird die jährliche Absenkung der Vergütung, die so genannte Degression, stärker an das Marktwachstum angepasst. Wird das Ausbauziel von jährlich 3.500 Megawatt überschritten, sinken die Vergütungssätze zum Jahresende 2010 um 2 Prozent und im Jahr 2011 um 3 Prozent pro 1.000 Megawatt zusätzlichem Ausbauvolumen über den im EEG regulär vorgesehenen Degressionssatz von 9 Prozent hinaus. Unterschreitet das Marktwachstum die Untergrenze von 2.500 Megawatt, sinken die Vergütungssätze langsamer.

    Darüber hinaus wird der Eigenverbrauch von Strom aus Photovoltaikanlagen künftig stärker gefördert. Privathaushalte, die ihren Solarstrom selbst verbrauchen, gewinnen künftig acht statt drei Cent pro Kilowattstunde. "Für die Bürgerinnen und Bürger ist dies eine Einladung, aktiv beim Klimaschutz mitzumachen", so Röttgen. Von der stärkeren Förderung des Eigenverbrauchs, profitiert zudem auch das Gewerbe, denn die Regelung wird auf Anlagen bis zu einer Größe von 800 Kilowatt ausgedehnt.

    Im Jahr 2009 wurden rund 3.000 Megawatt neue Photovoltaikanlagen installiert. Damit sind Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 9.000 MW in Betrieb. Rund 100 Solarunternehmen erwirtschafteten 2009 nach ersten Schätzungen einen Umsatz von rund 9 Milliarden Euro und sichern zusammen mit dem beteiligten Handwerk rund 60.000 Arbeitsplätze.
  • Solarenergie-Forum
  • Freitag, Juli 03, 2009

    IPPNW: Wüstenstrom wird nicht zum Jobwunder

    03.07.2009 Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW kritisiert das Werben für Wüstenstrom aus der Sahara ("Desertec") mit dem Arbeitsplatz-Argument als unseriös
    Pressemitteilung Bundesverband

    Es sei eine Binsenweisheit, dass eine Investition von 400 Milliarden Euro auch in dem Maße zu Arbeitsplätzen führe, wie die Gelder nicht für Gewinne, Boni und überhöhte Managergehälter abgezweigt würden. "Vor diesem Hintergrund sollte man hellhörig werden, wenn das Wuppertal Institut hohe Gewinne für die beteiligten Großbanken und Energiekonzerne verspricht", meint IPPNW-Energieexperte Henrik Paulitz. "Das Geschäftsmodell der Wüstenstromerzeugung ist identisch mit dem bei fossilen und nuklearen Großkraftwerken: Der durch staatliche Subventionen und Privilegien relativ günstig erzeugte Strom wird zu weit überhöhten Preisen an die Bevölkerung verkauft. Wenige Banken und Energiekonzerne erzielen hohe Gewinne und es werden weniger Arbeitsplätze geschaffen als möglich wären. Das Geschäftsmodell einer dezentralen erneuerbaren Energiewirtschaft ist für die Bevölkerung weitaus interessanter: Hier können Kommunen, zahlreiche Unternehmen und Millionen Bürger wirtschaftlich profitieren und bei geringeren Gewinnspannen ist der Arbeitsplatzeffekt deutlich höher."

    Der heutige 15%-Anteil der überwiegend dezentralen erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland führte unter Berücksichtigung von Exporten bereits zur realen Schaffung von 280.000 Arbeitsplätzen. Ein 9%- bzw. 26%-Stromanteil weltweit soll beim Wüstenstromkonzept laut Prognose des Wuppertal Instituts hingegen bis zum Jahr 2050 nur zu 360.000 bis 580.000 neuen Arbeitsplätzen führen, darunter zu 36.000 bis 240.000 in Deutschland. "Ein Jobwunder ist das jedenfalls nicht", so Paulitz.

    Die IPPNW kritisiert zudem, dass es mit dem Wüstenstromkonzept mehrere Jahrzehnte dauern soll, bis 15% mehr Strom für Deutschland und Europa erzeugt werden können. Das Wuppertal Institut geht in seiner Studie davon aus, dass die 400 Milliarden Euro bis zum 2050 investiert werden. "Mit dezentralen erneuerbaren Energien schafft man die nächsten 15% oder auch 30% in wenigen Jahren und die entsprechenden Arbeitsplätze dazu", so Paulitz. "Das Argument, man müsse wegen des Klimaschutzes nun schnell in die Wüstenstromtechnik einsteigen, überzeugt daher überhaupt nicht. Man darf sich sogar die Frage stellen, ob es tatsächlich im großen Stil zu einer Wüstenstromerzeugung in der Sahara kommen wird. Finanzielle, technische und politische Gründe sprechen dafür, dass Desertec genauso endet wie der seit Jahrzehnten versprochene, aber nie realisierte Fusionsreaktor Iter, der Schnelle Brüter in Kalkar oder der Transrapid. Dennoch lassen sich solche verheißungsvollen Großprojekte von Banken und Konzernen gut nutzen, um jahrzehntelang steuerfinanzierte Forschungs- und Entwicklungsmilliarden vom Staat zu kassieren."

    Nach Auffassung der IPPNW könnte man rund 400 Milliarden Euro aus Steuergeldern und Stromverkaufsgewinnen der Energiekonzerne weitaus sinnvoller anlegen. "Investiert in dezentrale erneuerbare Energien bringt das nicht nur mehr Arbeitsplätze, sondern sichert die regionale Unabhängigkeit von Stromimporten, und eine flexible Reaktion auf neue technische Entwicklungen der erneuerbaren Energien", betont IPPNW-Experte Dr. Jürgen Hölzinger.

    Mittwoch, Juni 17, 2009

    Wüstenstrom aus der Sahara ???

    IPPNW: Konzerne wollen 400 Milliarden Euro in den Sand setzen
    Pressemitteilung IPPNW

    17.06.2009Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW warnt davor, den erfolgreichen dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien "in Bürgerhand" durch eine zentralisierte Wüstenstromerzeugung in der Hand großer Energiekonzerne, Banken und Versicherungen zu torpedieren.

    "Der dezentrale Ausbau der Erneuerbaren Energien schreitet in Deutschland schnell voran, die Windenergie liefert phasenweise schon mehr Strom als die deutschen Atomkraftwerke", betont die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen. "Das Binnenland Sachsen-Anhalt zeigt mit seinem 40%-Anteil, dass eine vollständige Eigenversorgung mit Erneuerbaren Energien zum Greifen nahe liegt."

    Dezentrale Energieerzeugung bedeutet, dass Energie dort erzeugt wird, wo sie verbraucht wird. Probleme der Übertragung des Stromes reduzieren sich laut Claußen erheblich, moderne Speichertechnologien sorgen für eine kostengünstige und effiziente Lösung des Speicherproblems.

    "In dieser Situation, auf die Jahrzehnte alte Konzeption einer Wüstenstromerzeugung in der Sahara zu setzen, ist nur erklärbar mit den Nöten der großen Energiekonzerne, deren Bedeutung angesichts dezentraler innovativer Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zu schwinden droht", so Claußen. "Um ein europaweites Super-Kartell zu errichten und um noch stärker als bislang schon die Strompreise diktieren zu können, wollen deutsche Energiekonzerne, Großbanken und Versicherungsriesen 400 Milliarden Euro buchstäblich in den Sand setzen. Die Anschubfinanzierung dazu soll aus den Taschen der Bürger über steuerfinanzierte Milliardensubventionen geleistet werden. Dieser Plan nützt wenigen Großkonzernen, nicht aber der Bevölkerung, dem Handwerk, dem Mittelstand und den Kommunen", so Claußen.

    Vom dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien profitieren laut IPPNW inzwischen weite Bevölkerungskreise. "Die Erneuerbaren Energien schufen allein 2008 weitere 30.000 Arbeitsplätze, so viel wie gerade noch in der Atomwirtschaft tätig sind. Insgesamt arbeiten bereits 280.000 Menschen in der Erneuerbaren-Energien-Branche", so Claußen. "Kommunen, in denen Windenergieanlagen betrieben werden, profitieren längst von hohen Pacht- und Gewerbesteuer-Einnahmen."

    Sie warnt vor neuen Abhängigkeiten: "Sollen wir uns nach der Erdöl-Abhängigkeit von der OPEC und der Erdgas-Abhängigkeit von Gazprom nun ohne Not in eine Abhängigkeit von einer instabilen Weltregion begeben?" Leicht könnten auch Terroristen die wenigen Stromtrassen zwischen Afrika und Europa lahmlegen und so den Saft für Mitteleuropa abdrehen. "Nicht umsonst wird seit Jahren intensiv über eine militärische Sicherung von Energiewegen diskutiert", so Claußen.

    Die IPPNW plädiert für einen zügigen Ausstieg aus großen Atom- und Kohlekraftwerken, und für einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien "in Bürgerhand". Dass diese Politik auf andere Länder ausstrahlt, zeigt laut Claußen das Beispiel der Türkei, wo derzeit ein Gesetz über den dezentralen Ausbau von Erneuerbaren Energien und garantierte Einspeisevergütungen beraten wird.

    Freitag, Februar 06, 2009

    2008: Rekordjahr für Solarheizungen

    "Abwrackprämie" bei alten Heizungen beflügelt Solarindustrie: Nachfrage steigt um 120 Prozent / Jeder fünfte Eigenheimbesitzer plant Heizungs-Modernisierung mit erneuerbarer Energie in den nächsten fünf Jahren
    Pressemitteilung Bundesverband

    Die Anzahl neu installierter Solarwärmeanlagen hat sich 2008 nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Insgesamt sind in Deutschland nach Verbandsangaben bereits 1,25 Mio. Solarwärmeanlagen in Betrieb. Allein im letzten Jahr kamen 210.000 Anlagen dazu. Die Anzahl neu installierter Solarheizungen und Solarkollektoren wuchs gegenüber 2007 um 120 Prozent. Auch für dieses Jahr rechnet der Verband mit einer anhaltend hohen Nachfrage. "Dafür sprechen weiterhin attraktive staatliche Zuschüsse und die Erwartung vieler Bürger, dass die Energiepreise mittelfristig wieder auf ein hohes Niveau steigen werden", so Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar. Einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge plant jeder fünfte Eigenheimbesitzer den Kauf einer regenerativen Heizungsanlage in den nächsten fünf Jahren.

    Zum Solarboom maßgeblich beigetragen haben nach Einschätzung des BSW-Solar attraktive Förderzuschüsse, die insbesondere bei der Heizungssanierung seit anderthalb Jahren als eine Art "Abwrackprämie" gewährt werden. Beim Austausch alter Heizkessel gegen einen neuen solarunterstützten Brennwert- oder Pellets kessel erhalten Eigenheimbesitzer je nach Größe der Anlage bis zu 4800 Euro als Investitionskostenzuschuss. Die Förderung wird auch in diesem Jahr vom Bundesamt für Wirtschaft gewährt. Kostenlose Verbraucherinfos rund um das Thema Solarenergie gewährt der BSW-Solar über den Online-Ratgeber www.solarfoerderung.de.

    Auch das in 2008 hohe Preisniveau für Erdgas und Heizöl dürfte die Nachfrage beflügelt haben. "Der Solarmarkt 2008 brach alle bisherigen Rekorde. Nie zuvor und in keinem Land Europas wurden jemals mehr Solarheizungen installiert," so Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar. "Auf jede dritte in Deutschland verkaufte Heizung kommt inzwischen eine Solarwärmeanlage". 2008 wurden 2,1 Millionen Quadratmeter Solarkollektorfläche auf deutschen Dächern neu montiert. 60 Prozent der neu installierten Solaranlagen werden inzwischen zur Heizungsunterstützung eingesetzt, 40 Prozent der neuen Solaranlagen dienen ausschließlich der Warmwasserbereitung. Die Marktdaten gehen aus einer gemeinsamen aktuellen Statistik des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) und des Bundesindustrieverbandes Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) hervor.
  • Solarenergie-Forum
  • Dienstag, Januar 06, 2009

    Sonnenkraftwerk Haus

    Bundesverband Solarwirtschaft e. V. veranstaltet hochkarätiges Seminarprogramm zum solaren Bauen / noch Restplätze verfügbar
    Pressemitteilung Bundesverband

    Der Einsatz von Solarenergie im Gebäudebereich wächst rasant. Über acht Prozent aller Wohngebäude in Deutschland nutzen mittlerweile die umweltfreundliche Solarenergie zur Stromerzeugung oder Wärmegewinnung.

    Der Siegeszug der Solarenergie im Wohnbereich stellt dabei völlig neue Anforderungen an Architektur und Planung. Neuartige Konzepte integrieren bereits jetzt die Energieerzeugung in den Gebäudeentwurf. Moderne Materialien ermöglichen den architektonisch anspruchsvollen Einsatz von Solarkomponenten in der Gebäudehülle.

    Am 13. und 14. Januar 2009 bietet der Bundesverband Solarwirtschaft im Rahmen der BAU 2009 Fachplanern, Architekten und interessierten Fachbesuchern einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der Solartechnik im Gebäudebereich und zeigt gelungene Praxisanwendungen photovoltaischer und solarthermischer Systeme.

    Namhafte Solararchitekten wie Peter Bachschuster und Georg Dasch präsentieren ihre aktuellen Projekte. Daneben stellen führende Solarunternehmen ihr Produktportfolio vor.

    Interessenten können sich noch für beide Seminartage beim BSW-Solar anmelden. Ansprechpartner ist Stefan Küßner, Tel. 030 29 777 88-16 kuessner(at)bsw-solar.de. Die Teilnahmegebühr beträgt 80 EUR / Person zzgl. USt.

    Seminarprogramm und Anmeldeformular unter www.solarintegration.de
  • Solarenergie-Forum
  • Freitag, Juni 06, 2008

    Erfahrungen mit großen thermischen Solaranlagen in Wohnheimen

    Studenten duschen solar
    Rüdiger Mack, Stabsabteilung Kommunikation
    Fachinformationszentrum Karlsruhe

    Große Kollektoranlagen auf Gebäuden mit einer Vielzahl von Wärmeabnehmern (z. B. Wohnheime) und kontinuierlich hohem Wärmebedarf bieten ideale Voraussetzungen, um einen Teil dieses Bedarfs solar zu decken. Daher erhielten Studentenwohnheime in Chemnitz, Freiburg (Breisgau), Leipzig, Magdeburg und Zwickau jeweils eine Solaranlage zur Unterstützung der Warmwasserbereitung. Anschließend wurde der Betrieb der Anlagen über Jahre intensiv wissenschaftlich begleitet. Das neue BINE-Projektinfo "Thermische Solaranlagen - Studentenwohnheime" (06/08) stellt Anlagenkonzepte, Langzeiterfahrungen, wirtschaftliche Ergebnisse sowie Praxishinweise für die Auslegung vor.

    Die präsentierten Projekte gehören zum mittlerweile beendeten Förderkonzept "Solarthermie2000". Dieses sah vor, die Anlagen bewusst knapp zu dimensionieren, um die wirtschaftlichen Ergebnisse zu optimieren und jederzeit Abnahme für die Solarwärme zu haben. Daher lag bei den fünf Studentenwohnheimen der solare Deckungsanteil zwischen 15 und 23%. In der Praxis erfüllten oder unterschritten vier der Anlagen die kalkulierten solaren Nutzwärmekosten. Bis heute zeigt sich, dass die Anlagen auch nach teilweise mehr als zehnjähriger Betriebsdauer gut und weitgehend störungsfrei funktionieren. Derartige, rein auf solare Warmwasserversorgung ausgelegte Anlagen konnten mittlerweile zur Marktreife geführt werden.

    Nicht nur Studentenwohnheime, sondern auch Krankenhäuser und Altenheime sowie Mehrfamilienhäuser und Siedlungen bieten für große Solaranlagen gute Ausgangsbedingungen. Mittlerweile konzentriert sich die Energieforschung auf große Kombi-Anlagen, die neben der Warmwasserversorgung auch Heizwärme beisteuern. Derartige Anlagen bieten einen höheren solaren Deckungsanteil am Gesamtwärmebedarf und damit mehr CO2-Einsparung. Das BINE-Projektinfo "Thermische Solaranlagen - Studentenwohnheime" (06/08) ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich - im Internet unter www.bine.info oder telefonisch unter 0228 - 92379-0.

    Montag, Januar 14, 2008

    Deutsche Solarstromindustrie weiter auf Wachstumskurs

    Umsatz stieg 2007 um 23 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro / 10.000 neue Arbeitsplätze

    2007 war für die deutsche Photovoltaikbranche ein Jahr der Rekorde. Die Anzahl der vornehmlich auf deutschen Dächern montierten Solarstromanlagen vergrößerte sich nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft um rund 130.000 auf insgesamt 430.000 Anlagen. Mit rund 1.100 Megawattpeak (MWp) zugebauter Solarstromleistung gingen im vergangenen Jahr so viele Solarstromanlagen in Deutschland ans Netz wie nie zuvor. Davon profitierten heimische Hersteller, Zulieferer und Handwerker. Der Umsatz deutscher Photovoltaikhersteller stieg im letzten Jahr um 23 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Euro. Deutsche Solarunternehmen haben 2007 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Gesamtbeschäftigtenzahl der Solarbranche stieg damit nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft auf insgesamt 40.000.

    Auch für 2008 rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mit einem Marktwachstum im zweistelligen Prozentbereich. BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig ist zuversichtlich: „Die Wachstumsindikatoren stehen auf grün. Neue Produktionsstätten, Fortschritte bei der Massenfertigung und Produktinnovationen führen zu sinkenden Preisen bei weiter steigender Qualität. Bleiben auch die politischen Anreize zur Markteinführung verlässlich, werden wir unsere Technologieführerschaft weiter ausbauen und Deutschland zum stärksten Exporteur und Profiteur des weltweiten Solarbooms machen.“ Experten gehen davon aus, dass Solarstrom langfristig rund ein Viertel der deutschen Stromversorgung decken kann und sich die Photovoltaikbranche zunehmend zu einer globalen Leitindustrie entwickelt.

    Nach jüngsten Hochrechnungen von EuPD Research konnten deutsche Solarhersteller ihren Produktionsausstoß 2007 gegenüber dem Vorjahr erheblich steigern. Rund 45 Prozent mehr Solarzellen und deutlich über 50 Prozent mehr Solarwafer und Solarmodule liefen 2007 vom Band.

    Das Auslandsgeschäft entwickelt sich zu einem immer stärkeren Standbein der deutschen Photovoltaikindustrie. 2007 wurden Waren im Wert von zwei Milliarden Euro exportiert (2006: 1,5 Mrd. €). Die Marktöffnung in weiten Teilen Südeuropas und Nordamerikas trug dazu bei, dass die Exportquote um rund vier Prozent auf 38 Prozent anwuchs. Carsten Körnig: „Langfristig strebt unsere Industrie einen Exportanteil von 70 Prozent an, wie er heute bei Windanlagen- und Maschinenbau üblich ist. Wir rechnen mit einem jährlichen globalen Marktwachstum von 20 bis 30 Prozent in den nächsten Jahren.“

    Den Herstellerumsätzen standen 2007 Investitionsausgaben von 1,5 Milliarden Euro am Standort Deutschland gegenüber. Niemals zuvor brachten die Unternehmen mehr Geld für den Auf- und Ausbau der Produktion und für Forschung und Entwicklung auf. Fünfzehn neue Solarfabriken sind derzeit am Standort Deutschland in Bau oder Planung. Der Großteil davon sind Dünnschicht-Fabriken. Die junge Technologie auf der Basis von Silizium und anderen Halbleitermaterialien konnte bereits 2007 große Fortschritte verbuchen und wird auch 2008 ihre Kapazitäten weiter deutlich erweitern.

    In Deutschland sind nach Angaben des BSW-Solar inzwischen Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 3,8 Gigawattpeak installiert. Die produzierte Strommenge von 3.000 Gigawattstunden reicht rechnerisch aus, um ganz Hamburg mit Haushaltstrom zu versorgen. Nach einem Zubau von jeweils 850 MWp in den Vorjahren 2005 und 2006 wurden 2007 rund 1.100 Megawatt Photovoltaikleistung in Deutschland installiert.

    Aktualisiertes Faktenpapier Photovoltaik:
    Statistik 2007 (PDF)

    Pressemitteilung Bundesverband
  • Solarenergie-Forum
  • Dienstag, Oktober 23, 2007

    Neue Förderung: Jetzt 750 Euro mehr für Solarheizungen

    Umweltministerium belohnt Austausch alter Heizkessel durch solare Brennwertgeräte Förderung befristet!

    Gute Nachrichten für Eigenheimbesitzer: Beim Austausch ineffizienter Öl- oder Gasheizungen durch solar unterstützte Brennwertgeräte gibt es ab dem 24. Oktober mehr Fördergeld vom Staat. Der neue Investitionskostenzuschuss beträgt 750 Euro. Er kann zusätzlich zur bisherigen Solarförderung unbürokratisch über das Bundesamt für Wirtschaft abgerufen werden. Über vier Millionen Heizkessel in Deutschland sind älter als 20 Jahre und belasten ihre Eigentümer durch explodierende Öl- und Gaspreise. Der neue Sanierungszuschuss soll hier Abhilfe schaffen und ist aufgrund der erwarteten großen Nachfrage bis zum 30. Juni 2008 befristet. Bereits über eine Million deutsche Haushalte betreiben bereits heute Solaranlagen, um ihre Heizkosten zu senken.

    Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) begrüßt die Erhöhung der Fördersätze. BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig: "Wer jetzt saniert und auf die Sonne setzt, wird gleich mehrfach belohnt: Moderne Heizungen nutzen Solarwärme zum Nulltarif und rechnen sich durch höhere Effizienz. Mit den neuen Zuschüssen werden nun auch noch die Anschaffungskosten erheblich reduziert." Mit Hilfe eines solar unterstützten Brennwertgerätes können nach Angaben des BSW-Solar Öl- und Gasverbrauch und damit die Heizkosten bei einer Heizungssanierung häufig halbiert werden.

    Der neue Investitionskostenzuschuss wird vom Bundesamt für Wirtschaft als Ergänzung zur bestehenden Förderung von Solarkollektoren gewährt. Bei der Installation einer typischen Solaranlage auf einem Einfamilienhaus mit zehn Quadratmeter Kollektorfläche unterstützt der Staat die Heizungsmodernisierung nun mit 1.800 Euro. Zuvor betrug der Zuschuss für eine Solaranlage dieser Größe 1.050 Euro. Über die neue Förderung und die solare Sanierung informiert die Solarbranche kostenlos im Internet mit dem Verbraucher-Ratgeber www.solarwaerme–jetzt.de.

    Der Bundesverband Solarwirtschaft rechnet aufgrund der verbesserten Förderung mit einer steigenden Solaranlagen-Nachfrage. Nach einer repräsentativen Haushaltsbefragung planen rund 800.000 weitere Haushalte die Errichtung einer Solarthermieanlage in den nächsten zwei Jahren.

    Die gerade begonnene Heizperiode könnte den Verbraucher wieder hart treffen. Der Ölpreis notierte zuletzt neue Rekordmarken. Vergangene Woche wurde erstmals die 90 Dollar-Marke erreicht. Energieexperten halten weitere Ölpreishochs in diesem Winter für möglich. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet auch langfristig mit weiter steigenden Öl- und Gaspreisen.

    Pressemitteilung Bundesverband
  • Solarenergie-Forum
  • Sonntag, Oktober 21, 2007

    Diebstahl von Photovoltaikanlagen

    - Sicherungsempfehlungen -
    Pressemitteilung www.polizei.bayern.de

    1. Vorbemerkungen

    1.1 Zur Situation

    Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind seit Anfang 2006 auch in Bayern Ziel von Diebesbanden.
    Entwendet werden hauptsächlich bereits montierte Anlagenteile wie Solarmodule und Wechselrichter aus sogenannten Solarparks. Aber auch zur Auslieferung oder Montage bereitgestellte Anlagenteile werden z.B. aus Lagerhallen, Feldscheunen oder Transportfahrzeugen entwendet. Ziel
    der Diebesbanden können aber auch gut erreichbare Dachflächenanlagen sein.
    Besonders gefährdet sind Anlagen, die außerhalb besiedelter Gebiete liegen und durch die geografische Lage schwer einsehbar sind.

    1.2 Täter / Arbeitsweisen

    Bzgl. der Täter, die oft sehr dreist agieren, gibt es unter anderem Hinweise auf osteuropäische Tätergruppen. Die Diebstähle erfolgen arbeitsteilig, in kurzer Zeit und vermutlich nachts. Die Täter machen sich dabei die gute Erreichbarkeit der Anlagen über befestigte Wege zu Nutze und transportieren das Diebesgut mit Kleintransportern oder Lastkraftwagen ab. Hier wirkt sich die Nähe zu überregionalen Straßen wie Autobahnen oder Bundesstraßen tatbegünstigend aus.
    Die Einfriedung von Solarparks mit einfachen Maschendraht- oder Wildzäunen stellt für die Diebe nahezu kein Hindernis dar, ebenso die mit einfachen, handelsüblichen Werkzeugen schnell zu lösenden Befestigungsmittel der Anlagenteile. Dies ermöglicht den Diebstahl einer Vielzahl von Solarmodulen in kurzer Zeit, so die Erfahrungen der Polizei aus den bisherigen Diebstählen.

    2. Sicherungsempfehlungen

    2.1 Allgemeines

    Die Polizei macht immer wieder die Erfahrung, dass Diebe an Sicherungstechnik scheitern. Denn Sicherungstechnik bedeutet unter anderem für die Täter eine längere „Arbeitszeit“ und damit auch ein größeres Entdeckungsrisiko. Deshalb spielt der Faktor „Zeit“ für die „Solarmodul-Diebe“ eine wichtige Rolle, der insbesondere durch mechanische Sicherungen beeinflusst werden kann.
    Auch durch den Einsatz von Überwachungstechniken, durch sicherheitsbewusstes Verhalten sowie durch personelle und organisatorische Maßnahmen können Diebstähle grundsätzlich verhindert, zumindest aber wesentlich erschwert werden. Eine wichtige und nicht zu unterschätzende Rolle spielt ebenso die Aufmerksamkeit von Nachbarn und Zeugen.
    Da meist auch Risiken der Versicherung betroffen sind, sollte diese rechtzeitig eingebunden werden, um deren Anforderungen zu berücksichtigen.

    2.2 Örtliche Gegebenheiten / Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen

    Wegen der unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten können die folgenden Empfehlungen und Tipps nur allgemein gehalten werden. Wichtig ist eine individuelle, auf die jeweilige örtliche Situation abgestimmte Beratung. Deshalb sollte der kostenlose und individuelle Beratungsservice der bayerischen Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Anspruch genommen werden. Damit unterstützt die Bayerische Polizei die Maßnahmen zur Eigenvorsorge. Welche Beratungsstelle zuständig ist, erfährt man bei der örtlichen Polizeiinspektion oder im Internet unter:
    www.polizei.bayern.de, Rubrik „Schützen & Vorbeugen – Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen“

    2.3 Schwer lösbare Befestigung der Anlagenteile / Sicherung gegen schnelle Wegnahme

    Die wesentlichen Anlagenteile wie Solarmodule und teilweise auch im Freien installierte Wechselrichter, lassen sich mit handelsüblichen Werkzeugen leicht und schnell lösen. Dies erleichtert zwangsläufig Diebstähle.
    Deshalb sollte besonderer Wert auf eine Befestigung gelegt werden, die sich nur mit Spezialwerkzeug oder durch Zerstörung lösen lässt. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf den Faktor „Zeit“.

    Dazu eignen sich beispielsweise:
    - Mechanisch codierter Schrauben,
    - Schrauben mit speziellen Antrieben wie z.B. Innensechskant, Torx usw. mit eingeschlagenen Stahlkugeln oder Stahlstopfen,
    - Schrauben mit Einwegantrieben oder
    - sonstige gleichwertige Befestigungssysteme.

    2.4 Zufahrtsbarrieren

    Der Abtransport von Solarmodulen aus Freiflächenanlagen („Solarparks“) in größeren Stückzahlen erfordert Fahrzeuge mit entsprechenden Ladekapazitäten. Wenn es die speziellen örtlichen Gegebenheiten erlauben, sollte deshalb das nahe Heranfahren an die Anlage möglichst verhindert werden. Dazu könnten in größtmöglichem Abstand (weite Wege für die Täter) und in Ergänzung zu bereits vorhandenen natürlichen Durchfahrtshindernissen weitere mechanische Durchfahrtsbarrieren vorgesehen werden. Hierbei sind örtliche Vorschriften zu berücksichtigen. An der Einfahrt sollte ein massives Zufahrtstor vorgesehen werden.

    2.5 Einfriedung / Aufstiegshilfen

    Einfache Maschendraht- oder Wildzäune haben, wie bereits erwähnt, für Freiflächenanlagen wenig Schutzwirkung und können allenfalls als „juristische“ Grenze angesehen werden. Dennoch sollte auf eine Einfriedung nicht verzichtet werden.
    Schwer zu erreichende Dachanlagen mindern den Tatanreiz. Deshalb sollten Aufstiegshilfen, wie z.B. Anbauten an Feldscheunen zur Lagerung von landwirtschaftlichem Gerät oder Brennholz vermieden werden. Mobile Geräte und dgl., die als Aufstiegshilfen geeignet sind, sollten in den versperrten Gebäuden untergestellt werden.

    2.6 Gebäude / Räume mit Zentralanlagen

    Neben der schwerpunktmäßigen Sicherung der im Freien installierten Anlagenteile sollten Gebäude und Räume mit Wechselrichtern sowie möglicherweise Zentralen von Überwachungsanlagen wenigstens eine mechanische Grundsicherung aufweisen.
    Dazu gehört die Sicherung aller Außentüren/-tore, der Fenster, ggf. Kellerlichtschächte und sonstiger sicherheitsrelevanter Gebäudeöffnungen. Da aber eine umfassende Gebäudesicherung oft nicht realisierbar ist, wird vorgeschlagen für Zentralanlagen einen eigenen, besonders gesicherten Raum zu schaffen.

    Ein besonders gesicherter Raum, sollte möglichst wie folgt ausgelegt sein:
    - Umfassungswände und Decke in besonders fester Bauweise,
    - geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Türen nach DIN V ENV 1627 mindestens der Widerstandsklasse WK 3,
    - keine Fenster,
    - Lüftungsöffnungen kleiner 25 x 12 cm.

    2.7 Überwachungsanlagen

    Angriffe auf Photovoltaikanlagen sollten möglichst frühzeitig erkannt und Interventionskräfte alarmiert werden. Abhängig von den speziellen örtlichen Gegebenheiten sollte deshalb geprüft werden, ob der Einsatz von aufeinander abgestimmten Überwachungstechniken wie Einbruch- und Videoüberwachungsanlagen möglich und sinnvoll ist.
    Diese Maßnahmen sollten als Ergänzung zu den genannten mechanischen und organisatorischen Maßnahmen gesehen werden und diese nicht ersetzen.
    Kommt z.B. für den Technikraum einer PV-Anlage oder für ein Auslieferungslager die Errichtung einer Einbruchmeldeanlage in Frage, wird empfohlen, mit der Projektierung und Installation eine
    Firma zu beauftragen, die im Errichternachweis „Überfall- und Einbruchmeldeanlagen“ des Bayerischen Landeskriminalamtes genannt ist. Die Anlage sollte mindestens der Klasse B gemäß "Pflichtenkatalog für Errichterunternehmen von Überfall- und Einbruchmeldeanlagen" der Polizei entsprechen.

    2.8 Individuelle Kennzeichnung / Identifizierung der Geräte

    Um die Herkunft gestohlener Gegenstände ermitteln zu können, benötigt die Polizei alle verfügbaren Kennzeichen, damit sich Gegenstände identifizieren lassen, z.B. auch die individuelle Gerätenummer.
    Die wesentlichen Anlagenteile wie z.B. Solarmodule werden zwar von den Herstellern individuell nummeriert, die Nummern sind aber herstellerabhängig meistens nur mit lösbaren Aufklebern angebracht.
    Deshalb wird empfohlen, die Module/Geräte zusätzlich selbst individuell zu kennzeichnen bzw. zu codieren. Dazu eignet sich z.B. ein selbsterklärender Code, die sogenannte EigentümerIdentifizierungs-Nummer (EIN).
    Der Vorteil dieser Kennzeichnungsmethode liegt unter anderem darin, dass eine Zuordnung selbst
    dann möglich ist, wenn ein Diebstahl noch nicht bemerkt wurde. Eine Täterüberführung wird dadurch erleichtert, das Diebesgut für Hehler uninteressant und die Eigentumsrückgabe ermöglicht.

    Die Eigentümer-Identifizierungs-Nummer setzt sich aus den folgenden 5 Komponenten zusammen:
    - Stadt- bzw. Landkreiskennung des Kraftfahrzeugkennzeichens
    - Gemeindeschlüssel
    - Straßenname
    - Hausnummer und
    - Initialen des Betreibers
    Die Kennzeichnung sollte gut sichtbar und möglichst dauerhaft angebracht werden, so dass sie
    sich nicht so leicht entfernen lässt.
    Zur Vermeidung von Problemen in Hinblick auf evtl. Gewährleistungsansprüche sollte mit dem Hersteller in Verbindung getreten werden.
    Näheres zur Codierung kann dem Faltblatt „Kennen Sie Ihre Werte?“ des Bayerischen Landeskriminalamtes entnommen werden. Das Faltblatt kann über die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen bezogen werden.

    2.9 Sonstige Empfehlungen

    - Die Lagerung von PV-Komponenten z.B. in Feldscheunen sollte ebenso vermieden werden
    wie die unbewachte Bereitstellung auf frei zugänglichen Transportfahrzeugen.
    - Anlagenteile, die beim Anlagenbetreiber vorübergehend zur Montage bereit gestellt werden, sollten nur in mechanisch gut gesicherten und abgesperrten Lagerhallen aufbewahrt werden.
    - Für Auslieferungslager mit dauerhaft größeren Beständen an PV-Komponenten wird die Errichtung einer Einbruchmeldeanlage empfohlen (siehe Ziffer 2.7).
    - Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten kann eine Grundstücksbeleuchtung abschreckend wirken und das Entdeckungsrisiko erhöhen. Ob und in welchen (Teil)Bereichen einer PV-Anlage eine Grundstücksbeleuchtung sinnvoll sein kann, sollte mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle geklärt werden.
    - Achten auf verdächtige Personen, die Ausspähversuche unternehmen könnten, z.B. auf ortsfremde Personen und Fahrzeuge in der Nähe von PV-Anlagen.
    - Regelmäßige Kontrollen der Anlagen, insbesondere auch der Einfriedung und achten auf Unregelmäßigkeiten wie z.B. Markierungen im Zaun.
    - Information und Sensibilisierung der Nachbarn.
    - Kein persönliches Vorgehen gegen verdächtige Personen, da mit rücksichtslosem Verhalten der Täter gerechnet werden muss.
    - Wichtig!
    Bei verdächtigen Wahrnehmungen sollte die Polizei sofort verständigt werden.

    2.10 Beratungsservice der Bayerischen Polizei

    Abschließend wird nochmals auf den kostenlosen und individuellen Beratungsservice der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen aufmerksam gemacht. Dort erhält man auch Herstellerverzeichnisse über geprüfte einbruchhemmende Produkte und die Nachweise des Bayerischen Landeskriminalamtes über die Errichterfirmen von Überfall- und Einbruchmeldeanlagen sowie von mechanischen Sicherungseinrichtungen.
    Diese Verzeichnisse und das Verzeichnis der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Bayern sind auch über das Internet unter www.polizei.bayern.de, Rubrik „Schützen & Vorbeugen“ abrufbar.

  • Solarenergie-Forum
  • Freitag, Oktober 05, 2007

    Preisvorteil für Solaranlagen in Deutschland

    Verbraucher können sich hierzulande nach Angaben der Internationalen Energieagentur über die weltweit günstigsten Preise für Solarstromanlagen freuen
    Die Preise für Solarstromanlagen sind in Deutschland niedriger als im Ausland. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Solartrendstudie der Internationalen Energieagentur (IEA). Danach sind die Durchschnittspreise für Photovoltaikanlagen in keinem anderen Land so niedrig wie in Deutschland. Im vergangenen Jahr lagen die Preise für Solarstromsysteme in Deutschland rund 20 Prozent unter den Preisen der Hauptwettbewerber Japan und USA und sogar 30 Prozent unter den Preisen, die auf dem spanischen Markt durchschnittlich erzielt wurden.

    "Die Zahlen belegen den Erfolg der Kostensenkungsstrategie deutscher Solarunternehmen am Heimatmarkt durch den Aufbau einer Hightech-Massenproduktion", sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Treiber dieser für den Verbraucher erfreulichen Entwicklung seien die effizienten und verlässlichen Vorgaben des deutschen Gesetzgebers. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reduziert die Solarförderung für Neuanlagen jährlich um 5-6,5 Prozent. Carsten Körnig weiter: "Das EEG hat einen harten technologischen Wettbewerb ausgelöst, der sinkende Solarstrompreise zur Folge hat." Nach BSW-Solar-Angaben werden durch diesen Mechanismus die Preise für Solaranlagen auch in Zukunft weiter sinken: "Wir rechnen damit, dass Solarstrom vom eigenen Dach bereits in rund zehn Jahren billiger sein wird als konventioneller Strom aus der Steckdose", so Körnig.

    Vor dem Hintergrund der anstehenden EEG-Novelle appelliert Körnig an die Bundesregierung, auch in Zukunft für Investitionssicherheit zu sorgen und die erfolgreichen Gesetzesvorgaben unverändert beizubehalten: "Nur auf der Basis verlässlicher Rahmenbedingungen kann die Solarbranche die notwendigen Milliardeninvestitionen für immer modernere und größere Solarfabriken am Standort Deutschland stemmen. Neben erheblichen Forschungsanstrengungen sind sie die Basis für weiter sinkende Preise bei gleichbleibend hoher Qualität."

    Die in Deutschland erzielten Kostenvorteile ermöglichen der Photovoltaikbranche eine starke Wettbewerbsposition in den anziehenden Märkten Südeuropas und Nordamerikas. Bereits in diesem Jahr erwartet die Branche eine Exportquote von 40 Prozent.

    Im vergangenen Jahr lag der Systempreis pro installiertem Watt für netzgekoppelte Anlagen über zehn Kilowatt in Deutschland laut IEA bei 4,40 Euro. Verbraucher aus Spanien, Italien oder Japan mussten nach der Studie über fünf Euro pro Kilowatt aufbringen. Auch bei kleinen Anlagen unter zehn Kilowatt ermittelte die IEA einen Preisvorteil für Deutschland. Während die Anlagen hierzulande für 4,60 bis 4,90 Euro je Watt erhältlich waren, kosteten sie in Italien über sechs Euro und in Spanien sogar über sieben Euro je Kilowatt.
    Pressemitteilung Bundesverband
  • Solarenergie-Forum