Mittwoch, Dezember 12, 2012

Solarzellen vor technischer Revolution?

Der Wirkungsgrad von Solaranlagen verliert in sämtlichen Komponenten spezifisch, der Wirkungsgrad der Komponente heutiger Solarzellen erreicht unter Laborbedingungen ca. 40 Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie. Verluste entstehen u.a. durch Sonnenstand-Winkel, Verschmutzung, Erwärmung, aber auch dadurch, dass von den Solarmoduloberflächen noch immer ein Großteil des eingestrahlten Lichtes reflektiert wird.

Um die Absorption zu erhöhen, experimentiert die Princeton-University/USA mit einem (vereinfacht gesagt) metallischen Nano-Gitter als Solarmoduloberfläche, die auf die Wellenlängen des Sonnenlichtes abgestimmt sei, wodurch nur noch 4 Prozent reflektiert werde, sich also der Wirkungsgrad von Solarmodulen auf 96 Prozent erhöhe.

Nun ist zwar sicherlich nicht nur die Reflektion wirkungsrelevant, gleichwohl kann das Verfahren interessant sein, weil die Versuche des Teams um Stephen Chou im Bereich des bei Bewölkung diffusen Tageslichtes erhebliche Energiegewinne nachgewiesen haben sollen. - Wissenschaft lohnt.

Dienstag, Dezember 11, 2012

BOSCH steigt bei DESERTEC aus

Nach SIEMENS will inzwischen auch BOSCH zum Ende des Jahres aus dem DESERTEC-Projekt aussteigen.

DESERTEC sah/sieht vor, dass in der nordwestlichen Sahara gigantische Solarstromanlagen gebaut werden, deren Strom dann mit entsprechend gigantischen Stromleitungen "dorthin übertragen werden soll, wo er auch verbraucht wird", wie es in Werbesprüchen kurzschlüssig heißt und die EU meint.

Dass zuvörderst mal die Metropolen Nordafrikas vom teuren Öl und Gas auf Solarstrom umgestellt werden müssten, kommt den Megaplanern gar nicht erst in den Sinn, wie ihnen überhaupt die eigentlichen Bedarfs- und Wirtschaftlichkeitsfragen nebensächlich sind, denn beabsichtigt war m.E. ein gigantischer Griff in die europäischen Steuertöpfe, um anschließend mit dem subventionierten Billigstrom des Megaprojekts die dezentrale Stromerzeugung von den Hausdächern zu ballern.

Aber der Rückzug von SIEMENS und BOSCH dürfte auch andere Gründe haben, so auch die Ungewissheit hinsichtlich der politischen Stabilität der nordafrikanischen Region. Zurecht, denn wer "da unten" kaum die eigene Stromrechnung bezahlen kann, wird weniger gern zuschauen, wie Solarstrom an reiche Europa geliefert wird.

WER NICHT FRAGT, was den Menschen im Lieferland Nutzen bringt und nicht bloß deren Despoten, der wird wenig Freude an seinen Investitionen haben.

Dienstag, Juli 31, 2012

Wikinews: Anti-Dumping-Klage gegen chinesische Solarfirmen

Brüssel (Belgien), 31.07.2012 – Mit einer Anti-Dumping-Klage wollen sich 25 europäische Solarfirmen gegen die Billig-Konkurrenz aus China juristisch zur Wehr setzen. Wie Milan Nitzschke, Sprecher der neuen Initiative „EU ProSun“, erklärte, sei mit Unterstützung der europäischen Industrie eine entsprechende Klage bei der EU-Kommission eingereicht worden. Der Preisverfall bei Solarmodulen hatte insbesondere deutsche Hersteller unter erheblichen wirtschaftlichen Druck gesetzt, einzelne Unternehmen mussten bereits Insolvenz anmelden. In Deutschland wird das juristische Vorgehen unter anderem von dem Bonner Unternehmen Solarworld unterstützt, das bereits ein ähnliches Verfahren in den USA vorangetrieben hatte: Dort wurden beim Import Strafzölle gegen die chinesischen Hersteller verhängt.
Die in Hamburg ansässige Firma Conergy will sich nicht an der Klage beteiligen. Eine Konzernsprecherin begründete das wie folgt: „Wir halten das nicht für sinnvoll, da wir ein international agierendes Unternehmen sind.“ Zu den Unternehmen, die in den vergangenen Monaten Insolvenz anmelden mussten, gehören Solarhybrid aus dem Sauerland, die Dresdner Solarwatt AG, der Solarhersteller Sovello aus Sachsen-Anhalt, das im ÖkoDAX notierte Unternehmen Q-Cells aus Bitterfeld sowie der Erlanger Konzern Solar Millennium.

Mittwoch, Mai 23, 2012

IEA-Bericht: Solarthermie bricht alle Rekorde

Die Internationale Energieagentur (IEA) weist in ihm Jahresbericht enorme Zuwachsraten für solarthermisches Heizen auf. Allerdings erstaunt, wie wenig sich diesbezüglich bei Deutschlands Nachbarn Polen und Frankreich tut, wie auch China im Vergleich zu Indien viel entschiedener in diese kostengünstige Technik investiert.
Direktlink zum >> SolarHeatReport

Donnerstag, Mai 10, 2012

DGB: Solarförderung: Bundesrat muss Hausaufgaben der Regierung machen

Pressemitteilung Deutscher Gewerkschaftsbund

Zu der anstehenden Abstimmung im Bundesrat über die Kürzung der Solarförderung erklärte Dietmar Hexel, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin:

„Wir appellieren an die Bundesländer, am Freitag den Vermittlungsausschuss in Sachen Solarförderung anzurufen. Die Länder müssen nun die Hausaufgaben erledigen, die eigentlich der Bundesregierung aufgegeben waren. Die Absenkung der Einspeisevergütung sollte – insbesondere im mittleren Anlagensegment – moderater ausfallen. Wir brauchen zudem mehr Anreize für Innovationen im Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Entscheidend ist aber auch, dass wir eine ‚Zukunftsstrategie Photovoltaik’ entwickeln, um den industriellen Kern dieser Branche zu erhalten. Wir müssen eine industriepolitische Antwort auf die Herausforderungen des verschärften Wettbewerbs geben. Industriepolitik geht weit über das Erneuerbare-Energien-Gesetz hinaus. Hier sind Bund und Länder gleichermaßen in der Pflicht. Technologieführerschaft und nachhaltiger Beschäftigungsaufbau müssen durch verstärkte Forschungsförderung und Programme zur Unternehmensfinanzierung abgesichert werden.“

  • Solarenergie-Forum
  • Dienstag, April 17, 2012

    First Solar mit schlechten Nachrichten

    Der vom US-Unternehmen First Solar geplante Personalabbau um ein Drittel der weltweit ca. 6000 Mitarbeiter wird spätestens im 4.Quartal auch den Standort Mainz treffen und beide Werke im brandenburgischen Frankfurt/Oder für 1.200 Beschäftigte gänzlich schließen, kaum ein Jahr nach dem Richtfest von Werk 2.
    Das Management begründet die Entscheidung mit den Subventionskürzungen, als hätte es keine warnenden Stimmen wegen der längst spürbaren Überkapazitäten gegeben. Vernichtete Millionen in dreistelliger Höhe, von denen besser mehr in die technische Weiterentwicklung investiert gewesen wären.

    >> http://de.wikipedia.org/wiki/First_Solar
    >> www.firstsolar.com/ Umsatz in 2010 ca. 2,56 Mrd. US-$

    Mittwoch, April 04, 2012

    Trotz Solar-Konjunktur weltweite Branchenkrise

    Obwohl die Installationen beständig neue Rekorde aufstellen, führten zu hohe Erwartungen an die Wachstumsraten zu weltweiten Überkapazitäten bei der Solarzellen-Herstellung. Vor allem China und die USA bewirkten diese Entwicklung und den damit einsetzenden Verdrängungswettbewerb. Tagesspiegel.de berichtet, dass im Jahr 2006 noch 20 Prozent der weltweit produzierten Solarzellen aus Deutschland und 15 Prozent aus China kamen. Bis zum Jahr 2011 verschoben sich die Anteile deutlich. Nur noch 6,7 Prozent aus deutscher und 57 Prozent aus chinesischer Herstellung. Doch auch die chinesische Industrie verkalkulierte sich. Große Kapazitäten stehen still.

    Insolvenzantrag von Q-Cells

    Gestern stellte der einst größte Solarzellen-Hersteller Q-Cells Insolvenzantrag. Staatshilfen sind unwahrscheinlich, zumal Q-Cells im Jahr 2011 bei einem Umsatz von ca. 1 Mrd. € einen Verlust i.H.v. 846 Mio. € "erwirtschaftet" hatte. Vor dem Aus stehen in Sachsen-Anhalt ca. 1700 und in Malaysia ca. 400 Beschäftigte.
    Q-Cells war im Jahr 2007 Weltmarktführer, rutschte bis 2011 auf den 13.Rang ab.

    Mittwoch, März 07, 2012

    StromsparTipp: Warmwasseranschluss für Wasch- und Geschirrspülmaschine

    Das heutige Energie-Telefon-Meeting befasste sich u.a. mit Möglichkeiten, solarthermische Überschüsse unserer Anlagen durch Ausweitung der Verbrauchsstruktur zu nutzen:
    1. Zunächst die allgemeine Aufklärung/Anregung an die Verbraucher, möglichst nur noch in Sonnenstunden Waschmaschinen und Geschirrspüler zu aktivieren, da sich in diesen Zeiten der meiste Solarstrom in den Netzen befindet.
    2. Installation von Warmwasser-Mischbatterien als Waschmaschinen- und Geschirrspülanschlüsse, um die dort die stromverbrauchende Wasseraufheizung durch andere Energieträger zu kompensieren.

    Uns fiel erst jetzt auf, dass dieser Großbereich bislang nicht Teil des solarthermischen Konzepts war. Die Warmwasserbereitung erfolgt zwar bereits solarthermisch, aber nur für Waschtische, Badewannen, Handwaschbecken, nicht für Wasch- und Geschirrspülmaschinen, obwohl es inzwischen sogar einige Hersteller gibt, die Haushaltsgeräte für Warmwasseranschlüsse herstellen.
    Bleibt der Warmwasserverbrauch hinter der solarthermischen Leistung zurück, so wird die überschüssige Energie zwar in die Zentralheizung eingespeist, wodurch Erdgas und CO2 eingespart wird, aber in den bevorstehenden Sommermonaten entfällt diese Möglichkeit und solarthermische Kapazitäten werden Brach liegen, wenn wir gebäudetechnisch nicht nachbessern und auf Warmwasseranschlüsse für Wasch- und Geschirrspülmaschinen erweitern.
    Dazu müssen Investitionen und Strompareffekte ausgerechnet und den Verbrauchern mitgeteilt werden, denn der Aufwand kann sich nur rechtfertigen, wenn auch tatsächlich Warmwassernutzung folgt.
    Ein Link mit weiteren Infos von dritter Seite >> KLICK

    Markus Rabanus >> Diskussionen

    Dienstag, März 06, 2012

    Solarforderungen gegenüber der Politik verändern!

    Nachdem die Bundesregierung offenbar beabsichtigt, zugunsten der Atomkonzerne die Subventionen für die Photovoltaik übereilt auf Null zu bringen, sollte die Immobilienwirtschaft einschließlich der Vermieter- und Mieterverbände neu darüber nachdenken, welche Politik der energetischen Wende nicht bloß faktisch zuträglich wäre, sondern auch politisch leichter durchzusetzen wäre:
    1. Energetische Maßnahmen steuerlich endlich anderen Gebäude-Modernisierungen gleichberechtigen, also als Verlustvortrag im Anschaffungsjahr.
    2. Mietrechtlich solarenergetische und atomenergiefreie Insellösungen zu fördern, indem Vermietern gestattet wird, in Stromlieferungskonkurrenz zu den Stromkonzernen zu treten, was auch zur Entlastung des zentralistischen Stromnetzes beitragen würde.

    Markus Rabanus

    Demonstration: 12.000 gegen vernichtende Solarkürzungen

    Dem Aufruf des Bundesverbandes der Solarwirtschaft "BSW" folgten gestern ca. 12.000 Menschen vor das Brandenburger Tor und protestierten gegen den beispiellosen Subventionsabbau, dem sich die deutsche Solarwirtschaft zur Zeit ausgesetzt sieht. Offenbar blieben die Proteste nicht ungehört. So wurde die abermalige Subventionskürzung auf den "1.April" verschoben, gleichwohl eine lächerliche Geste, die vermutlich den Großteil laufender Investitionsplanung zum Erliegen bringt.

    Donnerstag, Januar 12, 2012

    Solar Millennium: 16.000 Anleger betroffen

    "16.000 Anleger fürchten um die Rückzahlung ihrer Anleihen im Gesamtwert von 227 Mio. Euro", meldet die FinancialTimesDeutschland. - Diese Zahlen betreffen womöglich nur das ausgedehnte Anleihengeschäft des Unternehmens und nicht die Börsenverluste. So dürfte die Zahl der Konkursbetroffenen erheblich größer sein.

    Lesen Sie auch >> "Vier Fragen an den Verantwortlichen"

    Montag, Januar 09, 2012

    Starke Solarstrom-Nachfrage zum Jahresende

    Gründe sind Tiefpreise, milde Witterung, Absenkung der Förderung zum Jahreswechsel und Angst vor weiteren Fördereinschnitten / Photovoltaik-förderung erreicht Niveau privater Stromtarife / Starke Nachfrage führt 2012 zu weiterer Reduzierung der Solarstromförderung um rund 30 Prozent

    Pressemitteilung Bundesverband

    Die Solarwirtschaft registrierte im ausklingenden Jahr in Deutschland eine ungewöhnlich starke Photovoltaik-Nachfrage und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende. Nach einem schwachen ersten Halbjahr nahm die Investitionstätigkeit nach Branchenangaben gegen Jahresende deutlich zu. Insgesamt dürfte die neu installierte Photovoltaik-Leistung 2011 in etwa das Vorjahresniveau erreichen, wie erste vorsichtige Prognosen des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) nahelegen. Damit wurde der steile Wachstumspfad aus den vergangenen Jahren eingebremst. 2010 wurden in Deutschland insgesamt rund 250.000 Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund sieben Gigawatt neu installiert.

    Das Erneuerbare-Energien-Gesetz flankiert die Entwicklung, die sich für 2011 abzeichnet: Die Solarförderung wird 2012 nun in zwei Schritten deutlich gekürzt, um 15 Prozent zum 1. Januar 2012 und voraussichtlich um weitere 15 Prozent zum 1.7.2012. Damit wird die Förderung 2012 doppelt so stark reduziert wie 2011, wie auch unsere aktuelle Infografik zum Thema illustriert.

    Mit Vergütungszahlungen zwischen 17,94 Cent und 24,43 Cent pro Kilowattstunde erreicht die Förderhöhe für neue Solarstromanlagen in allen Klassen damit das Preisniveau privater Stromtarife in Deutschland. Zum 1. Juli werden sie voraussichtlich auf 15,25 Cent bis 20,77 Cent sinken. Gleichzeitig haben sich die gesellschaftlichen Kosten für den weiteren Solarstrom-Ausbau deutlich reduziert. „Neu installierte Photovoltaik-Anlagen haben künftig nur noch einen geringen Einfluss auf die Verbraucherumlage für Erneuerbare Energien“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

    Durch das starke Wachstum der Photovoltaik steigt ihr Anteil am deutschen Stromverbrauch 2012 auf über vier Prozent. Der Branchenverband erwartet bei moderater Weiterentwicklung einen Beitrag von über zehn Prozent im Jahr 2020. Solarstrom wird dadurch zu einem wesentlichen Motor der Energiewende, die durch den Wegfall der Atomkraft beschleunigt werden muss. Der starke Zubau 2011 war ohne umfangreiche Investitionen in die Netzinfrastruktur möglich, da Solarstrom verbrauchernah erzeugt wird.

    Zu dem unerwartet starken Jahresendspurt hat nach Einschätzung des Branchenverbandes eine Überlagerung mehrerer Effekte beigetragen: Deutlich gesunkene Preise für Solarmodule und schlüsselfertige Solarstromanlagen, milde Witterungsverhältnisse im Dezember, die im Herbst angekündigte Absenkung der Förderung zum Jahreswechsel in Höhe von 15 Prozent sowie die von Teilen der Politik geschürte Angst vor einer Kappung der Solarförderung. Darüber hinaus hat möglicherweise die durch die Eurokrise begünstigte Flucht in Sachwerte auch den Ausbau der Solarenergie beeinflusst.

    Die Lage innerhalb der Branche bleibt vor dem Hintergrund weltweiter Überkapazitäten, eines harten internationalen Wettbewerbs und der starken Förderkürzung dennoch angespannt. Trotz einer stabilen oder wachsenden Nachfrage in Deutschland und einigen Auslandsmärkten bleiben Umsatz und Ergebnis 2011 hinter den Erwartungen vieler Unternehmen zurück. Die Branche hofft auf Besserung durch ein starkes Anziehen der Auslandsmärkte in den nächsten Jahren. Für Deutschland erwartet sie einen Rückgang der Nachfrage infolge der für 2012 bereits gesetzlich fixierten Förderkürzungen in Höhe von rund 30 Prozent.