Dienstag, November 22, 2011

Erdgasinfrastruktur als Energiespeicher

Power-to-Gas
Pressemitteilung Bundesnetzagentur
Über den Beitrag des Gasnetzes zur Speicherung erneuerbarer Energien diskutierten heute in Berlin Experten aus Unternehmen und Verbänden der Energiewirtschaft, aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Die Bundesnetzagentur und das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Kassel hatten zu einem Workshop zum Thema "Power-to-Gas" eingeladen.

Der Begriff Power-to-Gas steht für ein Konzept, bei dem überschüssiger Strom dazu verwendet wird, per Wasserelektrolyse Wasserstoff zu produzieren und bei Bedarf in einem zweiten Schritt unter Verwendung von Kohlendioxid (CO2) in synthetisches Methan umzuwandeln. Als Speicher für dieses Methan und bis zu einem gewissen Volumenanteil auch des elementaren Wasserstoffs könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur, also das Gasnetz mit den angeschlossenen Untertagespeichern, verwendet werden.

"Die Idee, Wasser mittels Elektrolyse in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten, ist nicht neu. Sie hat aber vor dem Hintergrund der Energiewende mit der Umstellung auf größtenteils fluktuierende erneuerbare Energien an Bedeutung gewonnen. Denn neben dem Netzausbau und einem intelligenten Last- und Erzeugungsmanagement wird erheblich mehr Speicherkapazität notwendig sein, um die Fluktuation von Sonneneinstrahlung und Wind bei der Stromerzeugung ausgleichen zu können. Für den kurzzeitigen Ausgleich sind Pumpspeicherkraftwerke eine gute Lösung. Deren Kapazität in Deutschland ist jedoch begrenzt. Die Langzeitspeicherung ist deshalb eine große Herausforderung für die Transformation der Energieversorgung", erläuterte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Bedeutung des Themas.

Ein vielversprechendes Konzept hat das Fraunhofer IWES zusammen mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) erarbeitet. "In zukünftigen Energiesystemen werden Wind- und Solarkraftwerke den Hauptbeitrag bei der Stromversorgung leisten. Unsere Simulationsrechnungen zeigen, dass für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien bei Windflaute und geringer Sonneneinstrahlung wie im Winter bis zu zwei Wochen zu überbrücken sind. Für den Ausgleich längerfristiger Schwankungen im Bereich von Tagen oder Wochen lassen sich nur chemische Speicher auf der Basis von Wasserstoff, Methan oder anderen Gasen bzw. Flüssigkeiten verwenden", sagte Prof. Dr. Jürgen Schmid, Leiter des Fraunhofer IWES.

Die Beiträge der Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft und die Podiumsdiskussion zwischen Vertretern aus Politik, Verbänden, Behörden und Unternehmen machten das Vermarktungspotential des "grünen" Erdgases deutlich. Es reicht von der Rückverstromung des Gases über den Einsatz in der Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zur Nutzung im Mobilitätssektor.

Die Vorträge der Referenten stehen in Kürze auf den Homepages der Bundesnetzagentur und des Fraunhofer IWES zur Verfügung.
  • Windenergie-Forum
  • Donnerstag, November 17, 2011

    Die millionste Solarstromanlage in Deutschland ist in Betrieb

    Pressemitteilung Bundesverband

    Jubiläums-Anlage auf dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin

    Die 1.000.000. Photovoltaik-Anlage ist in Deutschland ans Stromnetz angeschlossen worden. Die Solarstrom-Anlage steht auf dem Dach des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin. Das gab heute der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) bekannt. „Bei der Initialzündung der Photovoltaik in Deutschland, dem Start des 1000-Dächer-Programms im Herbst 1990, hatte niemand damit gerechnet, dass wir schon im Jahr 2011 die Eine-Million-Grenze erreichen“, sagte Prof. Dr. Klaus Töpfer, der damals Bundesumweltminister war und heute als Exekutivdirektor das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam leitet. „Die Photovoltaik birgt ganz erhebliches Potenzial, auf das wir angesichts des weltweit wachsenden Energiebedarfs, der Herausforderungen des Klimawandels und dem Beschluss der ,Energiewende‘ nicht verzichten können.“

    In Deutschland haben unzählige Bürger, Kommunen und Unternehmen mit ihren Investitionen dazu beigetragen, dass Solarenergie zur Stromgewinnung genutzt wird. „Die Photovoltaik hat sich mit großer Dynamik zu einer tragenden Säule der Energieversorgung entwickelt“, sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft. „Die Preise für Solarstrom-Anlagen konnten durch steigende Produktionszahlen und technischen Fortschritt erheblich reduziert werden. Bereits in naher Zukunft wird die Solarstrom-Erzeugung zu einer der günstigsten Energieformen überhaupt werden.“

    Für 2011 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft einen Ausbau der Photovoltaik-Leistung um rund 5 Gigawatt. Am Ende des Jahres könnten somit insgesamt 22 Gigawatt Leistung installiert sein. Aktuell decken die Solarstromanlagen in Deutschland rund 3 Prozent des Bruttostromverbrauchs ab. Das entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch von Thüringen. Bis zum Jahr 2020 wird der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent wachsen.
  • Solarenergie-Forum
  • Donnerstag, November 03, 2011

    Solarunternehmen weiten Produktionskapazitäten aus

    Pressemitteilung Bundesverband

    Solarwirtschaft investiert in neue Fertigungsstätten am Standort Deutschland / Modul-Produktionskapazität steigt trotz harten Wettbewerbs auf rund 4,5 Gigawatt

    Trotz harten weltweiten Wettbewerbs haben Teile der Solarwirtschaft ihre Produktionskapazitäten in diesem Jahr in Deutschland ausgebaut. Unternehmen aller Wertschöpfungsstufen - vom Siliziumhersteller bis zum Hersteller fertiger Module - investierten in neue Fertigungsstätten. So wuchs die Produktionskapazität für Photovoltaik-Module von 3,9 Gigawatt im Jahr 2010 auf rund 4,5 Gigawatt bis Ende 2011. "Die Unternehmen haben in die Produktion am Standort Deutschland investiert mit dem Ziel, Wertschöpfung und Know-how hier vor Ort zu sichern", sagte Günther Cramer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), heute in Berlin. Gleichzeitig appelliert der Verbandsvorsitzende für die weltweite Einhaltung fairer Wettbewerbsbedingungen.

    In neue Fertigungskapazitäten hat beispielsweise der bayerische Siliziumhersteller Wacker Chemie AG am sächsischen Standort Nünchritz investiert. Die Anlagen produzieren polykristallines Reinstsilizium für Solarzellen. Insgesamt hat Wacker Chemie AG rund 900 Millionen Euro in die neue Fertigungsstätte im Landkreis Meißen investiert und schafft damit über 500 zusätzliche Arbeitsplätze.

    Auch der thüringische Solarzellen- und Solarmodul-Produzent Masdar PV erweitert derzeit seinen Standort in Ichtershausen (Ilm-Kreis) um eine zweite Produktionslinie. Masdar PV investiert 120 Millionen Euro, wodurch sich die Solarzellenproduktion von derzeit 65 Megawatt mehr als verdoppeln wird. Die Zahl der Beschäftigten steigt um bis zu 100 auf 300.

    Die SolarWorld AG hat ebenfalls im Mai ihre Solarmodulfertigung im sächsischen Freiberg ausgebaut. Das neue Werk "SolarFactory III" startete mit einer Kapazität von insgesamt 250 Megawatt. Bis zum Jahresende soll die Fabrik auf 500 Megawatt hochgefahren werden. Mehr als 150 neue Arbeitsplätze wurden vor Ort geschaffen. Die Gesamtinvestitionskosten beliefen sich auf 350 Millionen Euro.

    Erheblich investiert hat auch die Bosch Solar Energy AG, die im thüringischen Arnstadt das Kompetenzzentrum für Photovoltaik in Betrieb genommen hat, in dem die Forschung und Entwicklung, die Fertigung von Solarzellen und -modulen sowie ein Ausbildungszentrum unter einem Dach vereint sind. Insgesamt lässt sich Bosch das Zentrum 530 Millionen Euro kosten. Bis 2012 sollen dort 1000 neue Arbeitsplätze entstehen.

    In Frankfurt an der Oder hat zuletzt First Solar seine jährliche Produktionskapazität auf rund 500 Megawatt annähernd verdoppelt. In das neue Werk wurden rund 170 Millionen Euro investiert, es soll Solarmodule mit einer Gesamtleistung von rund 250 Megawatt produzieren. Zugleich erhöht sich die Zahl der Beschäftigten durch das zweite Werk in Frankfurt an der Oder von 650 auf mehr als 1.200 Mitarbeiter. Aktuell erweitert die Centrosolar AG in Wismar ihre Fertigung um ein zweites Modulproduktionswerk und wird bis Ende des Jahres die Produktionskapazität von 200 auf 350 Megawatt erhöhen. Die Zahl der Arbeitsplätze könnte dann von 400 auf bis zu 700 ansteigen.
  • Solarenergie-Forum