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Dienstag, März 25, 2014

Solarstrom-Selbstversorger sollen drei bis fünf Mal mehr für Energiewende zahlen als stromintensive Industrie

Pressemitteilung des BSW: Solarwirtschaft und Verbraucherschützer empört über jüngste Pläne Gabriels zur Finanzierung der Energiewende

Auf massive Kritik bei der Solarbranche und bei Verbraucherschützern stößt das Vorhaben aus dem Bundeswirtschaftsministerium, gewerbliche Betreiber von Solarstromanlagen künftig bei der Finanzierung der Energiewende gegenüber der stromintensiven Industrie deutlich schlechter zu stellen. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) fordert von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Bürger und Unternehmen auch künftig vollständig von der EEG-Umlage zu befreien, wenn sie Solarstrom umweltfreundlich für den Eigenbedarf oder die direkte Belieferung zum Beispiel von Mietern erzeugen. Sie dürften im Rahmen der EEG-Novelle keinesfalls schlechter gestellt werden als die stromintensive Industrie, die ihren Strom größtenteils noch aus fossilen Energiequellen bezieht.

Nach jüngsten Informationen des baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsministers Nils Schmid wurde gestern zwischen Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel und Vertretern aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Einvernehmen darüber erzielt, stromintensive Unternehmen künftig stärker von den Kosten der Energiewende zu befreien als bislang vorgesehen. Sie sollen dem Vernehmen nach ab dem 1.8.2014 maximal 1,25 Cent je Kilowattstunde für den Eigenbedarf selbst erzeugten Stroms abführen müssen (Rabatt in Höhe von 80 Prozent der EEG-Umlage). Künftige gewerbliche Selbstversorger – z.B. aus den Bereichen Handel, Handwerk, Dienstleistung und Landwirtschaft – sollen hingegen ab August 2014 rd. 4,4 Cent auf jede selbst verbrauchte Kilowattstunde bezahlen, selbst wenn diese umweltfreundlich aus einer eigenen, neu errichteten Solarstromanlage erzeugt wurde (Rabatt von 30 Prozent der EEG-Umlage). Bislang waren sie von der EEG-Umlage befreit. Die bisher zumindest anteilig befreite Wohnungswirtschaft soll künftig sogar mit der vollen EEG-Umlage von derzeit rd. 6,3 Cent je Kilowattsunde zur Kasse gebeten werden, wenn sie Mieter umweltfreundlich mit Solarstrom versorgt.

„Das schreit zum Himmel! Das Verursacher-Prinzip steht Kopf. Die größten Verursacher des Treibhauseffekts sollen weitgehend von den Kosten der Energiewende befreit bleiben, während die Mehrzahl künftiger Solarstromanlagen-Betreiber drei bis fünfmal so stark zur Kasse gebeten werden. Sie werden dann von ihren Klimaschutz-Vorhaben größtenteils Abstand nehmen. Zweck des Erneuerbare-Energien-Gesetzes war es immer, die Markteinführung Erneuerbarer Energien zu befördern, nicht aber diese mit Kosten zu belasten und den Wettbewerb mit fossilen Energieträgern dadurch zu erschweren“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar zu den jüngsten Plänen aus Berlin. Genau dies sei aber der Fall, wenn große CO2-Emittenten besser gestellt werden als Betreiber von EE-Anlagen. Körnig: „Es kann nicht sein, dass das Handwerk oder die Mieter bis zu 5 Cent mehr je Kilowattstunde für die Energiewende zahlen müssen, wenn sie ihren Strombedarf mittels einer Solaranlage selbst decken wollen als ein Stahlproduzent oder der Braunkohletagebau für ihren fossil erzeugten Betriebsstrom.“

Nach Einschätzung von Energieexperten – zum Beispiel des saarbrücker Instituts für ZukunftsEnergieSysteme und der Verbraucherzentrale Bundesverband – lassen sich mit der geplanten EEG-Umlage auf solaren Eigenverbrauch keine nennenswerten Einsparungen bei den Verbraucherstromtarifen erzielen. „Verbraucher- und Klimaschutz werden mit Füßen getreten und klar den Interessen großer Konzerne untergeordnet. So kann die Energiewende nicht gelingen. Mit dieser Ungerechtigkeit wird die Akzeptanz der Energiewende aufs Spiel gesetzt“, bilanziert Körnig.

Montag, Januar 20, 2014

Offener Brief der Solarbranche an Bundeskanzlerin Merkel

Pressemitteilung des BSW: Weiteren Markteinbruch der Photovoltaik verhindern / Solare Eigenstromversorgung und Nahstromvermarktung jetzt nicht durch Öko-Abgaben blockieren / Bürgern und Mittelstand Energiewende nicht aus der Hand nehmen! 

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

gemeinsam mit Stadtwerken, Genossenschaften und der Wohnungswirtschaft versuchen die rund 1.000 im Bundesverband Solarwirtschaft e.V. organisierten Solarunternehmen derzeit mit Hochdruck, besonders kosteneffiziente und weitgehend selbst tragende Formen der solaren Eigenstromerzeugung und Nahstromvermarktung zu entwickeln. Im gemeinsamen Interesse versuchen wir damit, die Abhängigkeit von der EEG-Förderung schnell zu verringern und gleichzeitig immer breiteren Bevölkerungskreisen wie z.B. Mietern den Zugang zu selbst oder nachbarschaftlich erzeugtem Solarstrom zu ermöglichen.

Irritiert und mit großer Sorge haben wir nun die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums zur Kenntnis genommen, ab August 2014 ausgerechnet die solare Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage belasten zu wollen. Wir appellieren nachdrücklich an Sie, dieses Vorhaben zu verhindern. Die Umsetzung einer Öko-Abgabe auf selbst oder nachbarschaftlich genutzten Ökostrom würde die maßgeblich von Bürgern und Mittelstand getragene Energiewende ausbremsen und damit die Abhängigkeit von der EEG-Förderung wieder erhöhen. Die Energiewende-Kosten würden dadurch in den nächsten Jahren nicht sinken sondern steigen. Dies kann nicht im Interesse der Politik sein! +++ Während die USA, Japan und China massiv in Solarenergie investieren, wurde der deutsche Photovoltaikmarkt als Resultat zu schneller Fördereinschnitte im letzten Jahr bereits mehr als halbiert. Bitte helfen Sie uns dabei, durch Berücksichtigung der beiliegenden Punkte einen weiteren Photovoltaik-Markteinbruch zu verhindern, Deutschlands Technologieführerschaft zu sichern und das Potential der Solarenergie für den kostengünstigen, bürgernahen und CO2-reduzierenden Umbau unserer Energieversorgung zu nutzen.

Wir würden uns freuen, Ihnen die beiliegenden Empfehlungen in einem baldigen persönlichen Gespräch näher erläutern zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Günther Häckl
Präsident

Carsten Körnig
Hauptgeschäftsführer

Donnerstag, Januar 09, 2014

Solarstrom-Zubau 2013 mehr als halbiert

Pressemitteilung BSW-Solar: In Deutschland wurde 2013 rund 55 Prozent weniger Photovoltaik-Leistung installiert als 2012 / Solarwirtschaft warnt neue Bundesregierung vor weiterem Markteinbruch und fordert Kurskorrektur im Rahmen der EEG-Novelle

Im Jahr 2013 wurde in Deutschland rund 55 Prozent weniger Solarstromleistung installiert als noch im Vorjahr. Die neu installierte Solarstromleistung sank von 7,6 Gigawattpeak (GWp) im Jahr 2012 auf rund 3,3 GWp in 2013, teilt der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) mit. Der Branchenverband warnt vor einem weiteren Markteinbruch und appelliert an die Bundesregierung, das Abschmelzen der Solarstromförderung künftig wieder am technologischen Fortschritt zu orientieren. Während die Preise neuer Solarstromanlagen in den vergangenen zwei Jahren zwar um rund ein Viertel sanken, wurde die Solarstromförderung im gleichen Zeitraum im Rahmen mehrerer Gesetzesänderung halbiert und damit doppelt so stark beschnitten.

„Der weitere Ausbau der Solarenergie zur tragenden Säule der Energieversorgung ist klimapolitisch unverzichtbar und inzwischen bezahlbar. Jetzt gilt es, das beachtliche Potenzial der Solarenergie für die Energiewende zu nutzen“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Es kann doch nicht sein, dass wir den Ausbau der Solarenergie ausgerechnet jetzt abwürgen, wo die Photovoltaik so preiswert geworden ist. Runter von der Bremse!“ Aufgrund der starken Kostensenkung in den vergangenen Jahren könne die Förderbremse jetzt mit Augenmaß wieder gelockert werden, ohne die Verbraucher zusätzlich zu belasten. Bei intelligenter Ausgestaltung der Energiewende bleibe auch ein dynamischer Ausbau Erneuerbarer Energien für Verbraucher und Industrie gleichermaßen bezahlbar. Ein weiterer Marktrückgang sei für die Solarbranche nicht verkraftbar und gefährde die Energiewende.

Die Photovoltaik stecke derzeit in einer Zwickmühle. Die Solarstromförderung wird nach aktueller Gesetzeslage Monat für Monat weiter gekürzt. Aktuell sinkt die Förderung monatlich um 1,4 Prozent. Die Preise für Photovoltaik-Anlagen können dieses Tempo nicht mitgehen angesichts der geringeren Möglichkeiten zur Kostensenkung. In den vergangenen Jahren waren sie durch den harten Preiswettbewerb teilweise unter die Herstellkosten gefallen. Im Rahmen des Anti-Dumping-Verfahrens ist von der EU für die nächsten Jahre zudem eine Preis-Untergrenze gesetzt worden. Bei der anstehenden EEG-Novelle müsse dies ebenso berücksichtigt werden wie die Gesamtkosten fossiler Energieformen im Rahmen eines fairen Kostenvergleichs unter Einbeziehung von Klimafolgekosten, fordert der BSW-Solar.

Hintergrund

Solarstrom trug 2013 mit 29,7 Milliarden Kilowattstunden (kWh) einen Anteil von rund 5 Prozent zur Deckung des Stromverbrauchs in Deutschland bei. 2010 waren es erst 2 Prozent (11,7 Mrd. kWh). Während von 2010 bis 2012 jährlich Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 7,5 GWp zugebaut wurden, brach die Nachfrage im vergangenen Jahr aufgrund starker Einschnitte bei der Solarstromförderung ein (vgl. Infografik: www.bsw.li/1eu8Uez).
Einzelne Marktsegmente waren von diesem Markteinbruch unterschiedlich stark betroffen. Große Verluste haben Photovoltaik-Anlagen höherer Leistungsklassen zu verbuchen. So sank die neu installierte Leistung von PV-Anlagen über 10 KWp gegenüber dem Vorjahr um etwa 60 Prozent. Besonders starke Einschnitte verzeichnete mit rund 64 Prozent das Kraftwerks-Segment im Megawatt-Maßstab. Ursache dafür ist, dass die Solarstromförderung für große Solarstromanlagen besonders stark beschnitten wurde und anders als im vergleichsweise stabilen Kleinanlagensegment (Zubau: -12 Prozent) noch kaum Alternativen zur Einspeisung bestehen. Konzepte für die solare Eigenstromversorgung stehen im gewerblichen Bereich vor größeren Herausforderungen und eine solare Nahstromversorgung mit Solarkraftwerken ist bislang wirtschaftlich noch kaum attraktiv (vgl. auch Pressemitteilung vom 12. Dezember 2013: www.bsw.li/18F5oxJ).
Energieexperten sind sich einig, dass aufgrund der starken Kostensenkung Photovoltaik neben der Windenergie an Land zukünftig zu den wichtigsten Säulen der Stromversorgung zählen müssen. Auch ein dynamischer weiterer PV-Zubau hätte keine relevanten Kostensteigerungen mehr zur Folge (vgl. Infografik: www.bsw.li/1eua9u7). Der Bundesverband Solarwirtschaft strebt eine Verdoppelung des Solarstromanteils auf rund 10 Prozent am deutschen Strombedarf bis zum Jahr 2020 an. Bis 2030 hält er einen Anteil von mindestens 20 Prozent für realisierbar.

Donnerstag, Dezember 26, 2013

Statistisches Bundesamt: Mehr Sonnenheizungen im Neubau

Pressemitteilung BSW-Solar: Bundesweit wurden 2012 mehr als 36.000 Wohnungen mit Solarwärme-Nutzung neu gebaut / Ein Drittel mehr als 2011 / Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Spitzenreiter im Ländervergleich

Berlin, den 26. Dezember 2013 – Sonnenheizungen werden in Deutschland immer mehr zum Standard im Neubau: Mehr als jede Fünfte (36.671) der 176.617 im Jahr 2012 neu errichteten Wohnungen wird mit Wärmeenergie aus Solaranlagen zur Heizungsunterstützung oder zur Warmwasserbereitung versorgt. Der Zuwachs beträgt 33,6 Prozent gegenüber 2011, als Solarwärme bei jeder sechsten Wohnung dazu gehörte (27.448 von 161.186). Das berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts. „Weil Heizkosten die Haushaltskasse übermäßig belasten, ist hier der Spareffekt besonders groß. Deswegen setzen immer mehr Bauherren auf Solarwärmeanlagen“, erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. In Deutschland geht rund ein Drittel der Energiekosten der Bürger auf das Konto der Wärmeerzeugung.

Der Nachfrage-Zuwachs bei Solarwärmeanlagen im Neubau ist nach Einschätzung des BSW-Solar auch das Resultat gesetzlicher Vorgaben. Seit 2009 ist hier nach dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz der Einsatz Erneuerbarer Energien vorgeschrieben.

Deckt Solarenergie bislang meist nur einen Teil des Energieverbrauchs von Wohngebäuden, so erwartet der Branchenverband in den nächsten Jahren eine zunehmende Nachfrage nach energieautarken Häusern, die den überwiegenden Teil ihres Wärme- und Strombedarfs inzwischen ganzjährig aus Solarenergie selbst decken können.

„Wer Solarwärme und Solarstrom intelligent kombiniert, kann in seinem Eigenheim dauerhaft günstig Wärme und Strom erzeugen“, erläutert Körnig. Auch bei der Nachrüstung im Gebäudebestand erfreut sich Solarenergie nicht zuletzt dank attraktiver staatlicher Zuschüsse und Finanzierungsangebote der KFW Bankengruppe weiterhin großer Beliebtheit. In Deutschland leben bereits mehr als 8 Millionen Menschen in Häusern, die über eine eigene Solaranlage zur Strom- oder Wärmeerzeugung verfügen.

Der BSW-Solar informiert im Internet unter www.solartechnikberater.de kostenlos rund um Solartechnik und Förderangebote und vermittelt Kontakt zu Experten.

Hintergrund
Die meisten Solarwärme-Wohnungen wurden 2012 mit 7.272 Wohnungen in Baden-Württemberg gebaut. Nordrhein-Westfalen (6.397) und Niedersachsen (5.722) folgen auf den Plätzen. Die größte Zahl von Solarwärme-Wohngebäuden kam in Nordrhein-Westfalen hinzu (4.134), in Niedersachsen (3.957) und Baden-Württemberg (3.802).
Auch Besitzer von Bestandsimmobilien können die Wohnnebenkosten mit Solarwärmeanlagen drücken. Hier ist der Bedarf besonders groß: Vier von fünf Haushalte verwenden noch veraltete Heizungstechnik. Wer modernisiert und zum Beispiel auf Solarthermie in Kombination mit Brennwerttechnik oder Pelletheizung setzt, kann die Heizrechnung um bis zu 70 Prozent senken.

Hinweis für Redaktionen:
Tabellen zu den Bundesländer-Ranglisten finden Sie hier: bsw.li/1fUF5FV

Montag, Januar 09, 2012

Starke Solarstrom-Nachfrage zum Jahresende

Gründe sind Tiefpreise, milde Witterung, Absenkung der Förderung zum Jahreswechsel und Angst vor weiteren Fördereinschnitten / Photovoltaik-förderung erreicht Niveau privater Stromtarife / Starke Nachfrage führt 2012 zu weiterer Reduzierung der Solarstromförderung um rund 30 Prozent

Pressemitteilung Bundesverband

Die Solarwirtschaft registrierte im ausklingenden Jahr in Deutschland eine ungewöhnlich starke Photovoltaik-Nachfrage und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende. Nach einem schwachen ersten Halbjahr nahm die Investitionstätigkeit nach Branchenangaben gegen Jahresende deutlich zu. Insgesamt dürfte die neu installierte Photovoltaik-Leistung 2011 in etwa das Vorjahresniveau erreichen, wie erste vorsichtige Prognosen des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) nahelegen. Damit wurde der steile Wachstumspfad aus den vergangenen Jahren eingebremst. 2010 wurden in Deutschland insgesamt rund 250.000 Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund sieben Gigawatt neu installiert.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz flankiert die Entwicklung, die sich für 2011 abzeichnet: Die Solarförderung wird 2012 nun in zwei Schritten deutlich gekürzt, um 15 Prozent zum 1. Januar 2012 und voraussichtlich um weitere 15 Prozent zum 1.7.2012. Damit wird die Förderung 2012 doppelt so stark reduziert wie 2011, wie auch unsere aktuelle Infografik zum Thema illustriert.

Mit Vergütungszahlungen zwischen 17,94 Cent und 24,43 Cent pro Kilowattstunde erreicht die Förderhöhe für neue Solarstromanlagen in allen Klassen damit das Preisniveau privater Stromtarife in Deutschland. Zum 1. Juli werden sie voraussichtlich auf 15,25 Cent bis 20,77 Cent sinken. Gleichzeitig haben sich die gesellschaftlichen Kosten für den weiteren Solarstrom-Ausbau deutlich reduziert. „Neu installierte Photovoltaik-Anlagen haben künftig nur noch einen geringen Einfluss auf die Verbraucherumlage für Erneuerbare Energien“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Durch das starke Wachstum der Photovoltaik steigt ihr Anteil am deutschen Stromverbrauch 2012 auf über vier Prozent. Der Branchenverband erwartet bei moderater Weiterentwicklung einen Beitrag von über zehn Prozent im Jahr 2020. Solarstrom wird dadurch zu einem wesentlichen Motor der Energiewende, die durch den Wegfall der Atomkraft beschleunigt werden muss. Der starke Zubau 2011 war ohne umfangreiche Investitionen in die Netzinfrastruktur möglich, da Solarstrom verbrauchernah erzeugt wird.

Zu dem unerwartet starken Jahresendspurt hat nach Einschätzung des Branchenverbandes eine Überlagerung mehrerer Effekte beigetragen: Deutlich gesunkene Preise für Solarmodule und schlüsselfertige Solarstromanlagen, milde Witterungsverhältnisse im Dezember, die im Herbst angekündigte Absenkung der Förderung zum Jahreswechsel in Höhe von 15 Prozent sowie die von Teilen der Politik geschürte Angst vor einer Kappung der Solarförderung. Darüber hinaus hat möglicherweise die durch die Eurokrise begünstigte Flucht in Sachwerte auch den Ausbau der Solarenergie beeinflusst.

Die Lage innerhalb der Branche bleibt vor dem Hintergrund weltweiter Überkapazitäten, eines harten internationalen Wettbewerbs und der starken Förderkürzung dennoch angespannt. Trotz einer stabilen oder wachsenden Nachfrage in Deutschland und einigen Auslandsmärkten bleiben Umsatz und Ergebnis 2011 hinter den Erwartungen vieler Unternehmen zurück. Die Branche hofft auf Besserung durch ein starkes Anziehen der Auslandsmärkte in den nächsten Jahren. Für Deutschland erwartet sie einen Rückgang der Nachfrage infolge der für 2012 bereits gesetzlich fixierten Förderkürzungen in Höhe von rund 30 Prozent.

Mittwoch, Dezember 28, 2011

So viel Solarenergie wie noch nie

Pressemitteilung Bundesverband

Das Jahr geht mit einem Rekord bei der Solarenergie-Erzeugung zu Ende. Die Solaranlagen in Deutschland produzierten 2011 mehr als 18 Milliarden Kilowattstunden Strom, teilte der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) zum Jahreswechsel mit. Das sind 60 Prozent mehr als noch im Vorjahr und entspricht in etwa dem Stromverbrauch von Thüringen - einer Strommenge, mit der rechnerisch 5,1 Millionen Haushalte ein Jahr lang versorgt werden können. Auch die Solarwärme-Nutzung legte 2011 nach Verbandsangaben deutlich zu. „Solarenergie ist zum unentbehrlichen Bestandteil für eine erfolgreiche Energiewende geworden“, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Ein wesentlicher Grund für die hohe Nachfrage sind die deutlich gestiegenen Preise für Öl und Gas sowie stark sinkende Kosten für Solartechnik. Allein seit 2007 haben sich die Preise für schlüsselfertige Solarstrom-Anlagen mehr als halbiert. Die Zuschüsse für Solarstrom-Anlagen konnten in gleicher Größenordnung verringert werden. Nach einer nochmaligen Reduzierung der Solarstromvergütung zum Jahreswechsel erreicht die Förderung 2012 bereits das Preisniveau von Verbraucher-Stromtarifen.

Dies gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Wettbewerbsfähigkeit der Solarenergie mit anderen Energieträgern. Körnig: „Die Solarbranche erfüllt ihr Versprechen, die Kosten radikal zu senken. In einem nächsten Schritt werden wir 2013/2014 in ersten Marktsegmenten mit dem Förderniveau großer Windkraftanlagen auf dem Meer gleichziehen. Dies ist Resultat großer Anstrengungen in Industrie und Forschung sowie eines harten internationalen Wettbewerbs.“

Die Fortschritte der vergangenen Jahre bei der Kostensenkung führen auch dazu, dass der weitere Ausbau der Solarenergie in Deutschland kostenseitig kaum mehr ins Gewicht fällt. Anfang 2011 konnte die Solarstromförderung um 13 Prozent reduziert werden. Zum 1. Januar 2012 sinkt sie für Neuanlagen erneut um 15 Prozent, zur Jahresmitte um weitere bis zu neun Prozent, wie die erst im Sommer 2011 beschlossene Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) festlegt.

Der BSW-Solar appelliert an die Bundesregierung, nach einer Zeit vieler Unwägbarkeiten diese erst im Sommer 2011 beschlossene Gesetzesverschärfung 2012 wirken zu lassen. Körnig: „Die Solarbranche braucht jetzt politische Verlässlichkeit. Diese ist unverzichtbar für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien und ein attraktives Investitionsklima am Standort Deutschland. Nur so kann der Generationenvertrag zum Umbau der Energieversorgung funktionieren. Nur so kann Deutschland in einem inzwischen hart umkämpften Wachstumsmarkt weiter erfolgreich agieren.“ Derzeit trägt Solarenergie zu rund drei Prozent zum deutschen Stromverbrauch bei. Bis 2020 soll dieser Anteil auf rund zehn Prozent ausgebaut werde. Bitte beachten Sie zur Rekord-Solarstromproduktion auch unsere Graphik unter Infografiken.

Umfrage zeigt: Mid Ager investieren in Solarwärme

Nicht nur die Solarstromproduktion, auch die Nutzung von Solarwärme legte nach einem schwachen Jahr 2010 in 2011 wieder zu.

Um weitere Details zur Solarwärme-Nutzung zu erfahren, führte das Beratungsportal CO2-Online im Auftrag des BSW-Solar eine Umfrage unter 1500 Solarthermie-Anwendern durch. Demnach entscheiden sich vor allem „Mid Ager“ für eine Investition in Solarwärme, der Altersdurchschnitt der Solarinstallierer liegt laut Umfrage bei 47 Jahren. Hier spielt der Gedanke, langfristig Energiekosten einzusparen, eine wichtige Rolle. Für 64 Prozent der Befragten sind Kosteneinsparungen ein wichtiger Grund, in Solarthermie zu investieren. Die Sorge vor Preissteigerungen fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas nannten 46 Prozent als Grund. „Nur das Motiv, die Umwelt mit der Sonnentechnologie zu schützen, rangiert mit 81 Prozent noch höher“, betonte Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Offenbar wird das Argument, im Alter auf der Ausgabenseite Kosten einzusparen, immer wichtiger.“

Donnerstag, November 17, 2011

Die millionste Solarstromanlage in Deutschland ist in Betrieb

Pressemitteilung Bundesverband

Jubiläums-Anlage auf dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin

Die 1.000.000. Photovoltaik-Anlage ist in Deutschland ans Stromnetz angeschlossen worden. Die Solarstrom-Anlage steht auf dem Dach des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin. Das gab heute der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) bekannt. „Bei der Initialzündung der Photovoltaik in Deutschland, dem Start des 1000-Dächer-Programms im Herbst 1990, hatte niemand damit gerechnet, dass wir schon im Jahr 2011 die Eine-Million-Grenze erreichen“, sagte Prof. Dr. Klaus Töpfer, der damals Bundesumweltminister war und heute als Exekutivdirektor das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam leitet. „Die Photovoltaik birgt ganz erhebliches Potenzial, auf das wir angesichts des weltweit wachsenden Energiebedarfs, der Herausforderungen des Klimawandels und dem Beschluss der ,Energiewende‘ nicht verzichten können.“

In Deutschland haben unzählige Bürger, Kommunen und Unternehmen mit ihren Investitionen dazu beigetragen, dass Solarenergie zur Stromgewinnung genutzt wird. „Die Photovoltaik hat sich mit großer Dynamik zu einer tragenden Säule der Energieversorgung entwickelt“, sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft. „Die Preise für Solarstrom-Anlagen konnten durch steigende Produktionszahlen und technischen Fortschritt erheblich reduziert werden. Bereits in naher Zukunft wird die Solarstrom-Erzeugung zu einer der günstigsten Energieformen überhaupt werden.“

Für 2011 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft einen Ausbau der Photovoltaik-Leistung um rund 5 Gigawatt. Am Ende des Jahres könnten somit insgesamt 22 Gigawatt Leistung installiert sein. Aktuell decken die Solarstromanlagen in Deutschland rund 3 Prozent des Bruttostromverbrauchs ab. Das entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch von Thüringen. Bis zum Jahr 2020 wird der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent wachsen.
  • Solarenergie-Forum
  • Donnerstag, November 03, 2011

    Solarunternehmen weiten Produktionskapazitäten aus

    Pressemitteilung Bundesverband

    Solarwirtschaft investiert in neue Fertigungsstätten am Standort Deutschland / Modul-Produktionskapazität steigt trotz harten Wettbewerbs auf rund 4,5 Gigawatt

    Trotz harten weltweiten Wettbewerbs haben Teile der Solarwirtschaft ihre Produktionskapazitäten in diesem Jahr in Deutschland ausgebaut. Unternehmen aller Wertschöpfungsstufen - vom Siliziumhersteller bis zum Hersteller fertiger Module - investierten in neue Fertigungsstätten. So wuchs die Produktionskapazität für Photovoltaik-Module von 3,9 Gigawatt im Jahr 2010 auf rund 4,5 Gigawatt bis Ende 2011. "Die Unternehmen haben in die Produktion am Standort Deutschland investiert mit dem Ziel, Wertschöpfung und Know-how hier vor Ort zu sichern", sagte Günther Cramer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), heute in Berlin. Gleichzeitig appelliert der Verbandsvorsitzende für die weltweite Einhaltung fairer Wettbewerbsbedingungen.

    In neue Fertigungskapazitäten hat beispielsweise der bayerische Siliziumhersteller Wacker Chemie AG am sächsischen Standort Nünchritz investiert. Die Anlagen produzieren polykristallines Reinstsilizium für Solarzellen. Insgesamt hat Wacker Chemie AG rund 900 Millionen Euro in die neue Fertigungsstätte im Landkreis Meißen investiert und schafft damit über 500 zusätzliche Arbeitsplätze.

    Auch der thüringische Solarzellen- und Solarmodul-Produzent Masdar PV erweitert derzeit seinen Standort in Ichtershausen (Ilm-Kreis) um eine zweite Produktionslinie. Masdar PV investiert 120 Millionen Euro, wodurch sich die Solarzellenproduktion von derzeit 65 Megawatt mehr als verdoppeln wird. Die Zahl der Beschäftigten steigt um bis zu 100 auf 300.

    Die SolarWorld AG hat ebenfalls im Mai ihre Solarmodulfertigung im sächsischen Freiberg ausgebaut. Das neue Werk "SolarFactory III" startete mit einer Kapazität von insgesamt 250 Megawatt. Bis zum Jahresende soll die Fabrik auf 500 Megawatt hochgefahren werden. Mehr als 150 neue Arbeitsplätze wurden vor Ort geschaffen. Die Gesamtinvestitionskosten beliefen sich auf 350 Millionen Euro.

    Erheblich investiert hat auch die Bosch Solar Energy AG, die im thüringischen Arnstadt das Kompetenzzentrum für Photovoltaik in Betrieb genommen hat, in dem die Forschung und Entwicklung, die Fertigung von Solarzellen und -modulen sowie ein Ausbildungszentrum unter einem Dach vereint sind. Insgesamt lässt sich Bosch das Zentrum 530 Millionen Euro kosten. Bis 2012 sollen dort 1000 neue Arbeitsplätze entstehen.

    In Frankfurt an der Oder hat zuletzt First Solar seine jährliche Produktionskapazität auf rund 500 Megawatt annähernd verdoppelt. In das neue Werk wurden rund 170 Millionen Euro investiert, es soll Solarmodule mit einer Gesamtleistung von rund 250 Megawatt produzieren. Zugleich erhöht sich die Zahl der Beschäftigten durch das zweite Werk in Frankfurt an der Oder von 650 auf mehr als 1.200 Mitarbeiter. Aktuell erweitert die Centrosolar AG in Wismar ihre Fertigung um ein zweites Modulproduktionswerk und wird bis Ende des Jahres die Produktionskapazität von 200 auf 350 Megawatt erhöhen. Die Zahl der Arbeitsplätze könnte dann von 400 auf bis zu 700 ansteigen.
  • Solarenergie-Forum
  • Donnerstag, Oktober 27, 2011

    Solarvergütung sinkt auf Niveau von Haushaltsstrompreis

    Pressemitteilung Bundesverband

    Kauf einer Solarstromanlage lohnt sich weiterhin - Solarstrom immer günstiger

    Die Förderung für neue Solarstromanlagen wird zum Jahreswechsel um 15 Prozent sinken. Das teilt der Bundesverband Solarwirtschaft heute auf Basis der aktuellen Photovoltaik-Marktzahlen der Bundesnetzagentur mit. Damit wird die auf dem Hausdach erzeugte Kilowattstunde Solarstrom kleiner Solarstromanlagen mit 24,43 Cent vergütet (aktuell 28,74 Cent/kWh) und auf das Niveau von Haushaltsstromtarifen sinken.

    "Die Solarbranche erfüllt das Versprechen, immer günstigeren Strom zu erzeugen. In Deutschland entwickelt sich die Photovoltaik in rasantem Tempo weiter in Richtung Wettbewerbsfähigkeit", so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Bereits 2012 wird Solarstrom vom eigenen Dach auf dem Preisniveau von Haushaltsstromtarifen ankommen. Spätestens 2014 können große Solarparks so günstig Strom produzieren wie Windkraft auf dem Meer. Körnig: "Dies sind wichtige Meilensteine der Energiewende."

    Für Verbraucher lohnt sich der Einstieg in die Solarstrom-Produktion weiterhin, zeigt sich der BSW-Solar zuversichtlich. Gerade in den letzten Monaten seien die Preise für schlüsselfertige Solarstromsysteme deutlich gefallen. Durch einen starken Wettbewerb, beachtliche Innovationserfolge und die zunehmende Massenfertigung konnten die Preise seit 2007 halbiert werden. "Wer selbst Solarstrom erzeugen möchte, ob auf dem eigenen Dach oder als Teilhaber an einer Bürgersolaranlage, sollte nicht nur auf Stichtage achten", rät Körnig. "Eine Solarstromanlage hält länger als ein Auto. Deswegen sollte auch auf die Qualität der Komponenten, eine kompetente Beratung und die fachmännische Montage geachtet werden." Kostenlose Verbraucherinformationen rund um das Thema Solartechnik stellt der Verband im Internet unter www.solartechnikberater.de bereit.

    Während die Kosten von Solarstrom weiter sinken, steigt zugleich die erzeugte Solarstrommenge steil an: Von 2009 bis 2011 hat sich die Solarstrom-Menge verdreifacht. Im ersten Halbjahr 2011 hat Solarstrom mit einem Anteil von 3,5 Prozent am Brutto-Stromverbrauch erstmals die Wasserkraft überholt. Bis 2020 wird nach Erwartungen des Bundesverbands Solarwirtschaft der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent steigen. Körnig: "Solarstrom wird zum Preisbrecher und zur tragenden Säule des Energiesystems der Zukunft."
  • Solarenergie-Forum
  • Mittwoch, Oktober 12, 2011

    Solarstrom: Nutzen steigt, Kosten bleiben stabil

    Pressemitteilung Bundesverband

    Der Ausbau der Solarstrom-Nutzung ist nicht länger Ursache für steigende Strompreise. Stark gesunkene Erzeugungskosten und deutlich reduzierte Fördersätze für Solarstrom haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass auch ein starker weiterer Ausbau der Photovoltaik in Deutschland die Strompreise kaum noch erhöhen wird. Nach Erwartungen von Energieexperten wird Solarstrom spätestens 2014 das Förderniveau von Strom aus Offshore-Windkraftanlagen erreichen und langfristig zu einer der günstigsten Energieerzeugungsformen überhaupt werden.

    Jüngste Berechnungen des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) zur Höhe der sogenannten EEG-Umlage, mit der Stromverbraucher den Umstieg auf regenerative Energie finanzieren, belegen: Jedes ab 2012 in Deutschland zusätzlich gebaute Gigawatt Solarstrom-Leistung erhöht die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelte Kosten-Umlage nur noch um 0,03 Cent pro Kilowattstunde Strom.

    "Solarenergie kann nicht länger als Buhmann für steigende Strompreise herhalten. Einem weiteren starken Ausbau der Solarstromnutzung steht nun auch kostenseitig nichts mehr im Wege", sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), heute in Berlin.

    Während die Kosten von Solarstrom weiter sinken, steigt zugleich die erzeugte Solarstrommenge steil an: Von 2009 bis 2011 hat sich die Solarstrom-Menge verdreifacht. Im ersten Halbjahr 2011 hat Solarstrom mit einem Anteil von 3,5 Prozent am Brutto-Stromverbrauch erstmals die Wasserkraft überholt. Bis 2020 wird nach Erwartungen des Bundesverbands Solarwirtschaft der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent steigen. "Solarstrom wird zum Preisbrecher und zur tragenden Säule des Energiesystems der Zukunft", so Körnig. Für dieses Jahr rechnet der BSW-Solar mit rund fünf Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung. Zum Jahreswechsel wird in diesem Fall die Solarstromförderung erneut um 15 Prozent reduziert.

    Hintergrund: Die Kosten von Solarstrom sinken rapide. Allein in den vergangenen fünf Jahren haben sie sich mehr als halbiert. Spätestens 2013 wird der in Deutschland auf dem eigenen Hausdach produzierte Solarstrom günstiger sein als die meisten Haushaltsstromtarife der Energieversorger. Dies ergeben Berechnungen der Beratungsunternehmen Roland Berger und Prognos. Schon 2013/2014 erreicht Solarstrom aus großen Solarstromanlagen das Förderniveau von Windkraftanlagen auf dem Meer (Offshore). Im Jahr 2017 könnten in Deutschland erste neue Solarstromanlagen auf Gebäuden mit einem hohen Anteil selbstverbrauchten Solarstroms komplett ohne finanzielle Förderung rentabel betrieben werden.

    Mittwoch, September 28, 2011

    Sonnenheizung: 10 Tipps, wie Sie eine gute Beratung erkennen

    Pressemitteilung Bundesverband
    Eine solarthermische Heizungsmodernisierung spart bis zu 50 Prozent der Heizkosten / Es lohnt, in eine qualifizierte Beratung zu investieren / Sonnenbahn-Analyse, Förderberatung, Kosten – darauf müssen Sie achten In Privathaushalten gehen 80 Prozent des Energieverbrauchs für Heizung und Warmwasser drauf. Hausbesitzer, die klug vorsorgen wollen, setzen deshalb auf eine Sonnenheizung. In Kombination mit einem modernen Heizkessel kann der Heizkostenverbrauch so um bis zu 50 Prozent gesenkt werden; die Anschaffungskosten für eine Solarwärme-Anlage liegen bei rund 12.000 Euro inklusive Montage. Damit die Rechnung auch wirklich aufgeht, rät der Bundesverband Solarwirtschaft e.V., in eine unabhängige und qualifizierte Beratung zu investieren. Mit diesen zehn Experten-Tipps sind Sie gut beraten:

    1) „Ein guter Berater schaut sich nicht nur das Dach an, er geht durchs ganze Haus“, sagt Timo Leukefeld, BSW-Solar-Experte für Solarthermie und Honorarprofessor an der Berufsakademie Sachsen. Er überlegt, wie man den vorhandenen Heizkessel einbinden kann und bespricht, wie die Rohre in den Keller geführt werden können, misst Türstockbreite und Deckenhöhe, um zu prüfen, welcher Speicher hindurch passt und aufgerichtet werden kann. Er erkundigt sich nach der Anzahl der Personen, die im Haushalt leben, nach dem Jahresverbrauch an Gas und Öl, dem Dämmstandard des Hauses. „Nur so kann ein Solarthermie-Experte seriös beraten und kalkulieren“, betont Leukefeld.

     2) Der wirkliche Fachmann bringt Spezialtechnik mit. Dazu gehört ein Gerät, mit dessen Hilfe die Dachneigung ausgemessen wird. „Die Schräge sollte mindestens 30 Grad betragen, ideal sind 45 Grad oder mehr“, so Leukefeld. Moderate Abweichungen können mit etwas mehr oder weniger Kollektorfläche ausgeglichen werden. Mit Hilfe einer geeigneten Aufständerung können Solaranlagen aber auch auf Flachdächern installiert werden.

    3) Der Berater packt einen Sonnenbahn-Analysator aus? Ein gutes Zeichen! Mit diesem Gerät kann der Fachmann Horizontfläche, Bäume und Häuser erkennen. Und beurteilen, ob der geplante Standort für die Kollektorfläche gar nicht, leicht oder stark verschattet ist. „Eine leichte Verschattung kann der Hausbesitzer problemlos durch etwas mehr Kollektorfläche kompensieren“, erklärt Diplom-Ingenieur Leukefeld.

    4) Ein seriöses Angebot beziffert, wie viel Prozent Gas oder Öl im Jahr durch die Sonnenheizung eingespart werden können. Es listet alle anfallenden Kosten im Detail auf - also auch Ausgaben für Gerüstmontage, Dachabdeckung, Material und Umbauten. Solarwärme-Experte Timo Leukefeld: „Ein gutes Angebot sollte für den Kunden leicht nachvollziehbar und vergleichbar sein.“

    5) Ein qualifizierter Berater macht Angaben über aktuelle Fördersummen. Auf Wunsch gibt er auch Hinweise zu Finanzierungsmöglichkeiten und hilft bei der Antragstellung.

    6) Eher Vorsicht ist geraten, wenn der Berater bestimmte Produkte nennt! „Das ist bei einer Erstberatung unnötig“, warnt BSW-Solar-Experte Timo Leukefeld. „Da geht es um die grundsätzliche Frage, ob das Haus für eine Sonnenheizung überhaupt geeignet ist.“ Die Erfahrung zeigt, dass ein Viertel aller Eigenheime aus physikalischen Gründen für eine Solarwärme-Anlage nicht in Frage kommt.

    7) Fragen Sie gezielt nach Referenzen - gute Berater sind umstandslos bereit, einen Besuch in einem fertigen Solarthermie-Haus zu arrangieren.

    8) Holen Sie sich drei Angebote ein und vergleichen Sie! Das verhindert Fehlausgaben. Tipp von Professor Leukefeld: „Bei der Firma, die Sie schließlich für die Installation Ihrer Sonnenheizung wählen, können Sie sich die Ausgabe für die Anlagenplanung wieder gutschreiben lassen.“

    9) Kostenpunkt: Eine qualifizierte Beratung dauert ein bis zwei Stunden und kostet zwischen 50 und 100 Euro. Deutlich mehr oder weniger sollte Sie stutzig machen.

    10) Und so finden Sie einen Fachmann: Das Portal www.solartechnikberater.de vermittelt über ein Handwerkerverzeichnis Kontakte, bietet übrigens auch eine Entscheidungshilfe für Sonnenheizungen an – man kann dort Angebote online vergleichen. Auch Verbraucherzentralen vermitteln gerne kompetente Energieberater. Grundsätzlich kommen unter anderem geprüfte Solarfachberater, versierte Solarhandwerker oder Solararchitekten für eine Beratung in Frage.
  • Solarenergie-Forum
  • Donnerstag, Juni 30, 2011

    Solarbranche: Energiewende halbherzig

    Solarbranche begrüßt Atomausstieg, sieht jedoch Mängel bei der Energiewende
    Pressemitteilung Bundesverband

    Der aktuelle Beschluss des Bundestages zum Atomausstieg wird vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) begrüßt. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die stärkere Nutzung der Solarenergie blieben jedoch insbesondere im Wärmesektor hinter den Erfordernissen zurück.

    Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar zu den jüngsten Gesetzesbeschlüssen: „Mit dem beschleunigten Atomausstieg fällt eine große Hürde der Energiewende. Dieser Beschluss ist international wegweisend.“ Die Rücknahme der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, das Festhalten am grundsätzlichen Fördermechanismus der Photovoltaik und baurechtliche Klarstellungen stabilisieren die Investitionsbedingungen für die Solarstrombranche, so Körnig.

    Die Politik habe sichergestellt, dass der Anteil der Solarenergie an der Stromversorgung Deutschlands von derzeit rund drei Prozent bis zum Jahr 2020 ohne eine wesentliche Zusatzbelastung der Strompreise mindestens verdreifacht werden könne. Das Tempo der Rückführung der Solarstromförderung bleibe nach Einschätzung des BSW-Solar allerdings überaus ambitioniert. Jährlich werde die finanzielle Förderung für die Errichtung neuer Solarstromanlagen - je nach Wachstum des Photovoltaikmarktes - um bis zu 24 Prozent reduziert.

    Bedauern äußerte der Verband allerdings, dass im Rahmen der aktuellen Gesetzesnovelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) besonders kostengünstige Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen weiterhin von der Förderung ausgenommen bleiben. Impulse für den Einsatz intelligenter Energiemanagementsysteme und Speichertechnologien im gewerblichen Bereich seien ebenso ausgeblieben.

    Die Einführung steuerlicher Abschreibungsmöglichkeiten bei der Gebäudesanierung sei vom Ansatz her richtig. Sie greife allerdings viel zu kurz, da der überwiegende Teil möglicher energetischer Modernisierungsanlässe nicht in ihren Genuss komme. Körnig: „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum der Einbau von Solarheizungen nur dann steuerabzugsfähig wird, wenn zeitgleich eine Vielzahl anderer Sanierungsmaßnahmen erfolgt. Dies geht an der Realität vorbei.“

    Mittwoch, Mai 25, 2011

    Solarverband kritisiert FDP-Generalsekretär Lindner

    Weitere Beschleunigung der Förderkürzung untragbar
    Pressemitteilung Bundesverband

    Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) kritisiert die jüngsten Äußerungen des FDP-Generalsekretärs Christian Lindner zum Solarstrom in scharfer Form. Lindner hatte gefordert, die Installation von Solarstromanlagen in Deutschland durch eine weitere Kürzung der Förderung zu bremsen. "Für die Branche ist dieser Vorstoß untragbar. Wenn Herr Lindner es mit der Energiewende ernst meint, ist dies ein vollkommen falsches Signal", sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. "Offenbar ist die FDP in dieser Frage gespalten. Anders lässt sich nicht erklären, warum Herr Lindner jetzt von dem gerade gefassten FDP-Parteitagsbeschluss zur Energiewende abrückt."

    Auf ihrem Parteitag am 15.5. hatte die FDP beschlossen: "Der eingeführte Mechanismus, mit dem die Vergütung bei höherem Zubau immer stärker gesenkt wird, ist der richtige Weg." Dieser Mechanismus war erst im März 2011 durch das Parlament bestätigt worden. Ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung ist in Deutschland ohne Solarstrom undenkbar.

    Wird der Mechanismus zum Ausbau der Photovoltaik beibehalten, können im Jahr 2020 bereits über zehn Prozent des deutschen Energiebedarfs durch Solarstrom gedeckt werden - ohne, dass die Ökostromumlage die Verbraucher zusätzlich belastet. "Wir warnen davor, jetzt erneut mit drastischen Maßnahmen in den Solarmarkt einzugreifen und die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung abzuwürgen", so Günther Cramer weiter. "Die Unternehmen benötigen verlässliche Rahmenbedingungen. Sonst verspielen wir die Chance, unsere Position als Technologieführer zu verteidigen."

    Die Preise für Solarsysteme haben sich seit Ende 2006 nahezu halbiert. Parallel dazu wurde im diesem Zeitraum die Solarstromförderung in der gleichen Größenordnung reduziert. Kürzungen erfolgten zuletzt im Juli 2010, Oktober 2010 und Januar 2011.

    Welchen Beitrag die Photovoltaik zum Energiesystem der Zukunft leisten kann, haben die letzten Tage gezeigt: Während 13 Atom-Meiler vom Netz gingen, produzierten die deutschen Solaranlagen zur Zeit des größten Bedarfs zum Beispiel gestern rund 11 Gigawatt Strom.

    Donnerstag, Mai 19, 2011

    Erfolgreicher Bürokratie-Abbau für Solarstrom in Europa

    Europaweites Projekt des Bundesverbandes Solarwirtschaft zum Abbau von administrativen Hemmnissen / Installation von Solaranlagen in Griechenland, Slowenien und Portugal vereinfacht
    Pressemitteilung Bundesverband

    Stromproduktionslizenzen, Baugenehmigungen, Zertifizierungen: Der Weg zum eigenen Solarkraftwerk kann in Europa bisweilen steinig sein. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) begrüßt daher den Abbau bürokratischer Hemmnisse, wie er in den vergangenen Monaten auf Initiative europäischer Solarverbände in Griechenland, Slowenien und Portugal erfolgt ist. Die Initiativen sind auf Ergebnisse des Projektes PV LEGAL des BSW-Solar zurückzuführen, das in zwölf europäischen Ländern die bürokratischen Hemmnisse des Solarstrom-Ausbaus untersucht hat. „Einige Wachstumsbremsen für Solarstrom sind damit beseitigt worden“, erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Dieser Weg muss in ganz Europa konsequent weiter beschritten werden.“
    So müssen Planer und Installateure in Griechenland mittlerweile keine Stromproduktionslizenzen für kleine PV-Anlagen (kleiner ein Megawatt) mehr beantragen. „Diese administrative Anforderung hatte in der Vergangenheit mit zu einem Stillstand des griechischen PV-Marktes geführt“, stellt Jörg Mayer fest. „Nun müssen Anlagenbauer nicht mehr bis zu zwei Jahre auf eine Lizenz warten, um mit dem Bau beginnen zu können, sondern können sofort loslegen.“
    Eine ähnliche Verbesserung konnte der slowenische Solarverband in Kooperation mit der Regierung erwirken – hier entfällt die Notwendigkeit einer Baugenehmigung für kleinere Anlagen. Die Einführung einer rechtssicheren Genehmigungsfreiheit hat bereits zu einer positiven Marktentwicklung sowie einer Neupositionierung der Solarenergie als sichere und langfristige Investition geführt.
    In Portugal wiederum ist das Genehmigungsverfahren für Solarstromanlagen auf eine elektronische Übermittlung im Internet umgestellt worden. „Das Verfahren wurde damit schneller, transparenter und kosteneffizienter“, bilanziert Mayer.
    Alle diese Verbesserungen wurden im Rahmen des europäischen Projekts PV LEGAL vorangetrieben, das vom Bundesverband Solarwirtschaft koordiniert wird. „PV LEGAL konnte bereits signifikant zum Abbau von Bürokratie für die Photovoltaik in Europa beitragen. Dennoch bremsen administrative Hemmnisse weiterhin die Entwicklung von Solarstrom in vielen Ländern Europas. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir weiter unsere Anstrengungen verstärken, diese Barrieren zu beseitigen, um die europäischen Erneuerbare-Energien-Ziele zu erreichen“, verspricht Mayer.

    Eine Übersicht mit Verbesserungen der administrativen Rahmenbedingungen für Soiarstrom in Deutschland und in zwölf Ländern Europas ist unter http://www.pvlegal.eu/en/results/progresses.html abrufbar.

    Über PV LEGAL:
    Das vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) initiierte und koordinierte Projekt, an dem weitere zwölf nationale Partnerverbände, der europäische Photovoltaikverband EPIA und das Beratungsunternehmen eclareon beteiligt sind, wird im Rahmen des Intelligent Energy Europe Programm der Europäischen Union gefördert. Das Projekt PV LEGAL hat sich zum Ziel gesetzt, die administrativen Hindernisse bei der Installation von Solarstromanlagen europaweit abzubauen. Über www.pvlegal.eu sind die wichtigsten Informationen über die Barrieren in EU-Ländern verfügbar.

    PV-LEGAL-Veröffentlichungen:
    Übersicht über die rechtlich-administrativen Verbesserungen der PV-Rahmenbedingungen in Europa in den letzten zwei Jahren: http://www.pvlegal.eu/en/results/progresses.html PV-LEGAL-Datenbank mit umfangreichen Informationen zu Dauer, Wartezeiten und rechtlich-administrativen Kosten der Projektentwicklungsverfahren für die drei Marktsegmente der kleinen PV-Anlagen auf Wohngebäuden, mittleren PV-Anlagen auf kommerziellen Gebäuden und PV-Freiflächenanlagen: http://www.pvlegal.eu/database.html. Handlungsempfehlungen der PV-LEGAL-Partner zum Abbau von administrativen Barrieren für die Photovoltaik in den PV-LEGAL-Ländern: http://www.pvlegal.eu/results/advisory-papers.html
  • Solarenergie-Forum
  • Mittwoch, Mai 11, 2011

    BSW: Solarwärme gehört die Zukunft

    Pressemitteilung Bundesverband
    Solarthermie-Experten diskutieren ab heute auf dem Otti-Symposium über Neuentwicklungen / Branche rechnet mit Marktbelebung / 88 Prozent der Bundesbürger sind laut Umfrage bereit, für solare Zukunft aktiv zu werden
    Welche zukunftsweisenden Entwicklungen im Bereich der Sonnenkollektoren gibt es? Wie können Solaranlagen in konventionelle Heizsysteme integriert und mit Wärmepumpen kombiniert werden? Fragen wie diese sowie Detailinformationen zur Entwicklung, Errichtung und Erprobung eines Photovoltaik-Hybridkollektor-Systems, zu hocheffizienten Flachkollektoren, oder auch zur Bewertung und Optimierung von solarthermischen Anlagen – über diese und zahlreiche weitere Themen diskutieren rund 450 Fachteilnehmer auf dem diesjährigen Otti-Symposium in Bad Staffelstein, darunter der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), Architektur-, Planungs- und Ingenieurbüros; Systemanbieter und Komponentenhersteller, Energieberater, Stadtwerke, Behörden, Hochschulen und Universitäten. Zum inzwischen 21. Mal geht es vom 11. bis 13. Mai auf der führenden deutschen Anwendertagung um neue Entwicklungen in der Solarthermie.

    Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „Heute sind gut 1,5 Millionen Solarheizungen in Deutschland in Betrieb, mit denen im vergangenen Jahr über eine Million Tonnen an klimaschädlichem Kohlendioxid eingespart werden konnte.“ Nach gemeinsamen Zahlen von Bundesverband Solarwirtschaft und Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. ist der Solarkollektorabsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent gestiegen. Geschäftslage, -klima und –erwartung haben seit Jahreswechsel deutlich angezogen, sodass die meisten Unternehmen ein sonniges 2011 erwarten.

    „Vor dem Hintergrund eines gewaltigen Sanierungsstaus in deutschen Heizungskellern und weiter steigenden Energiepreisen muss der Umstieg auf Erneuerbare Energien insbesondere im Wärmesektor weiter angeheizt werden“, so Körnig. Neue Chancen für die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen erhofft sich der Verband durch die Ereignisse in Fukushima, die die Notwendigkeit des zügigen Ausbaus Erneuerbarer Energien vor Augen führten.

    „Schon jetzt gibt es attraktive Anreize für die Investition in Solarwärme. Zur Verstetigung der Mittel und damit des Ausbaus fordern die EE-Wärmeverbände und der BSW-Solar gemeinsam ein Wärmeprämienmodell, steuerliche Anreize für Investitionen in Erneuerbare Energien und Wärmegesetze auf Länderebene“ so Körnig. Durch das Prämienmodell könne der Wärmesektor seinen Umbau künftig selbst finanzieren und werde unabhängig von schwankenden Subventionen aus dem Bundeshaushalt, so Körnig weiter. Demnach würden Importeure und Großhändler fossiler Brennstoffe pro verkaufter Einheit Öl oder Gas eine Erneuerbare-Energien-Prämie als Umlage zahlen. Mit diesen Einnahmen würden regenerative Heizungen gefördert werden und die Zahlung liefe nicht über den öffentlichen Haushalt.

    Bis Ende März wurden den Ergebnissen der Absatzstatistik von BSW-Solar und BDH zufolge rund 162.900 Quadratmeter Solarthermie-Kollektorfläche abgesetzt und damit etwas mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit weiteren positiven Impulsen für den Markt rechnet der BSW-Solar durch die bis Ende dieses Jahres befristete Erhöhung der Basisförderung für Solarkollektoren von 90 auf 120 Euro/Quadratmeter.

    Inzwischen nutzen bereits mehr als sechs Millionen Privatpersonen in Deutschland Solarenergie, um ihre eigene Wärme bzw. ihren eigenen Strom umweltfreundlich mit Hilfe der Sonne zu erzeugen. Und laut einer aktuellen Studie (Infratest dimap / 2011) sind sich die Bürgerinnen und Bürger über die Energieversorgung der Zukunft einig: 90 Prozent der Befragten wünschen ihren Kindern oder Enkeln eine Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien. 88 Prozent der Bundesbürger sind bereit, für den Ausbau der Erneuerbaren Energien aktiv zu werden bzw. sind es bereits.
  • Solarenergie-Forum
  • Mittwoch, Mai 04, 2011

    Solarwirtschaft: "Sechs Millionen Menschen leben mit Solarenergie"

    Staatssekretär Jürgen Becker (BMU) eröffnet in Berlin die bundesweite Kampagne Woche der Sonne / Solarbotschafter zeigen solares Engagement von Wissenschaft, Bürgern und Industrie in ganz Deutschland / Mehr als 5400 Veranstaltungen
    Pressemitteilung Bundesverband Solarwirtschaft

    In Deutschland nutzen mehr als sechs Millionen Menschen die Kraft der Sonne und nehmen damit Ihre Strom- oder Wärmeversorgung selbst in die Hand. Das ist ein zentrales Ergebnis der repräsentativen Umfrage, die im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) durchgeführt wurde und heute anlässlich des Auftakts zur Woche der Sonne 2011 offiziell vorgestellt wird. Die Solarwoche findet vom 6. bis 15. Mai unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Norbert Röttgen bundesweit mit über 5.400 Veranstaltungen statt.

    Jürgen Becker, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Re-aktorsicherheit, hält die Eröffnungsrede auf der Berliner Palastwiese und betont die Bedeutung des Umdenkprozesses auf dem Weg in ein neues Zeitalter der Energiever-sorgung: „In einer Zeit, in der eine Beschleunigung des Aufbruchs hin zu den erneuerbaren Energien politisch diskutiert und gestaltet wird und die Anstrengungen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien noch einmal gesteigert werden sollen, trägt eine Initiative wie die Woche der Sonne wesentlich dazu bei, lokales Engagement zu stärken und die Akzeptanz für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu erhöhen.“

    Auf dem heutigen Auftaktevent kommen Solarbotschafter aus ganz Deutschland zusammen, die stellvertretend der Vielfalt des solaren Engagements von Wissenschaft, Bürgern und Industrie ein Gesicht geben: Ein Handwerker mit Solarmobil, ein Professor für Solarenergie, ein Solararchitekt, ein Solarpfarrer, ein Landrat und viele mehr werden auf der Palastwiese begrüßt – auch Fußballprofi und Solarbotschafter Lukas Podolski lässt von ferne grüßen. Hunderte aufgestellter Solarfiguren visualisieren außerdem die in der Umfrage ermittelten sechs Millionen Bürger, die ihre eigene Wärme oder eigenen Strom umweltfreundlich mit der Sonne erzeugen sowie die 150.000 Menschen, die ihren Arbeitsplatz Dank der Solartechnologie haben.

    „Die Nutzung der Solarenergie ist längst zu einer Volksbewegung geworden, von der alle Bürger profitieren und die quer durch alle Gesellschaftsschichten reicht,“ so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

    Die Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Infratest dimap wurde Mitte April durchgeführt. Ergebnisse: 62 Prozent der Befragten würden am liebsten selbst ihren Energiebedarf (Wärme und Strom) erzeugen oder tun dies bereits. Die Befürworter geben neben dem Umweltschutz (74%) auch die Unabhängigkeit von der Energiepreisentwicklung (73%) sowie die Unabhängigkeit gegenüber Energiekonzernen (69%) als Argument an. Carsten Körnig: „Die Umfrageergebnisse unterstreichen eindrücklich, dass die Vorteile der Sonnenenergie als Energieversorgung in Form von Solaranlagen auf dem eigenen Heim oder als Beteiligung an Bürgersolaranlagen immer mehr Menschen überzeugen. Die Aktionswoche bietet Verbrauchern einen idealen Zugang zu allen noch fehlenden Informationen rund um das Thema Solarenergie.“

    Ab morgen werden bis zum 15. Mai unter dem Motto ‚Unendlich. Einfach. Solar!‘ über 5.400 Veranstaltungen in ganz Deutschland zum Thema Solarenergie stattfinden. Tage der offenen Tür, Sonnenfeste, Beratertage und Exkursionen machen die Vorteile der Solarenergie greifbar und zeigen konkret auf, wie man selbst Solarwärme und Solarstrom nutzen kann.

    Methodik der Umfrage und Hochrechnung:

    Die Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Infratest dimap fand vom 12. bis 16. April statt. Befragt wurden zwei Tranchen mit 1.002 bzw. 1.009 Bürgern ab 18 Jahren. Mit Unterstützung der Umfrageergebnisse wurde anhand des Anlagenbestandes in Deutschland die Zahl der Solarenergienutzer in Deutschland errechnet, die mindestens sechs Millionen beträgt.

    Aktuelle Informationen rund um die bundesweite Aktionswoche bietet die Internetseite www.woche-der-sonne.de.

    Dienstag, April 19, 2011

    Der Norden holt beim Sonnenstrom auf

    Neuinstallation von Solaranlagen in 2010: Brandenburg und Schleswig-Holstein belegen bei der Pro-Kopf-Leistung Platz zwei und drei / Bayern führt weiterhin die Solar-Länderliste an / Zuwachs bei Solarstrom ersetzt ein Atomkraftwerk
    Pressemitteilung Bundesverband

    Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 249.000 Solarstromanlagen neu installiert. Eine Auswertung des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) zeigt: Kleinanlagen fürs eigene Hausdach sind nach wie vor gefragt, Großanlagen konnten kräftig zulegen. Im Ländervergleich belegt zwar Bayern beim Sonnenstrom weiterhin den Spitzenplatz. Aber die nördlichen Bundesländer holen bei der neu installierten Pro-Kopf-Leistung in 2010 auf - Brandenburg hält die Position zwei, Schleswig-Holstein schiebt sich vor auf Platz drei. „Dieser Trend widerlegt das Klischee, Solaranlagen würden sich nur in Süddeutschland lohnen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Eine gute Entwicklung, weil damit auch eine gleichmäßigere Netzauslastung im Bundesgebiet erreicht wird.“ Insgesamt gingen rund 7400 Megawattpeak (MWp) Sonnenstromleistung im vergangenen Jahr neu ans Netz. „Die damit erzeugte Menge Strom entspricht in etwa der eines Atomkraftwerkes“, so Körnig.

    Zu den am häufigsten installierten Solarstromanlagen in 2010 gehörten Kleinkraftwerke vorrangig für den Privatgebrauch - nämlich die Anlagenklasse bis 30 Kilowattpeak (kWp), wie man sie auf Wohndächern, Scheunen und Lagerhallen findet. Sie machten rund 83 Prozent aller Solaranlagen aus, die neu ans Netz gingen und stellen mit 2.576 MWp rund 34 Prozent der neu installierten Sonnenstrom-Leistung 2010.

    Verstärkten Absatz fanden im vergangenen Jahr auch große Solarstrom-Kraftwerke mit mehr als 1.000 kWp. Insgesamt wurden 535 solcher Großanlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt rund 1.405 MWp bei der Bundesnetzagentur angemeldet. Vor allem die Anlagenklasse 100 bis 1.000 kWp legte gegenüber 2009 kräftig zu. Mit 1.669 MWp (23 Prozent) gab es gegenüber 2009 mit 635 MWp (17 Prozent) einen deutlichen Zuwachs in diesem Marktsegment. Bleibt noch die Anlagenklasse 30 bis 100 kWp, die im vergangenen Jahr 1.759 MWp neu installierte Leistung für sich verbuchen konnte.

    Im Ländervergleich belegt Bayern unangefochten den Spitzenplatz beim absoluten Zubau (32,8 Prozent der neu installierten Jahresgesamtleistung), gefolgt von Baden-Württemberg (13,6 Prozent), Nordrhein-Westfalen (12,2 Prozent) und Niedersachsen (10,8 Prozent). Betrachtet man jedoch die Neuinstallation pro Kopf im Ländervergleich, folgen auf das südliche Bayern (194 kWp neu installierte Solarstrom-Leistung pro 1.000 Einwohner) die Länder Brandenburg (136) und Schleswig-Holstein (129). Bemerkenswert: Nordlicht Mecklenburg-Vorpommern zieht bei der Pro-Kopf-Neuinstallation 2010 mit Südlicht Baden-Württemberg gleich (beide 94). Siehe dazu auch unsere Pressegraphik unter dem Link: KLICK

    Die durchschnittliche Größe aller neu installierten Photovoltaik-Anlagen lag im Jahr 2010 bei 29,7 kWp, der Solar-Monat des Jahres 2010 war Juni. Die mit Abstand größten Solarkraftwerke wurden in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gebaut - darunter auch die größte Einzelanlage in Mecklenburg-Vorpommern mit 25,46 MWp Leistung. Für Bayern gilt: Im Jahr 2010 stammten bereits fünf Prozent des Stroms aus Solaranlagen - im Bundesschnitt betrug die Solarstromquote zwei Prozent. Bis 2020 sollen mindestens zehn Prozent des bundesdeutschen Strombedarfs aus Sonnenstromanlagen gedeckt werden.

    Schlusslichter in der Solar-Hitliste 2010 bilden die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. „Das ist wenig verwunderlich“, kommentiert Carsten Körnig. „In den Stadtstaaten ist die Eigenheimquote traditionell gering, in der Hauptstadt beispielsweise leben 87 Prozent der Einwohner in Mietwohnungen. Da hängt die Entscheidung, ob eine Aufdach-Anlage installiert wird, vom Vermieter ab.

    Mittwoch, April 06, 2011

    Verbraucher-Tipp: Jetzt solar Heizen!

    Beste Jahreszeit für einen Heizungstausch / Absatz von Solarwärme-Kollektoren zieht an / Solares Heizen bringt bessere Rendite als Sparbuch oder Tagesgeld
    Pressemitteilung Bundesverband

    Die Temperaturen steigen, die Heizölpreise sowieso. Gute Gründe für Hausbesitzer, jetzt auf solares Heizen umzusteigen – zumal der Staat den Wechsel in diesem Jahr wieder attraktiv fördert.

    Seit der Neuauflage des sogenannten Marktanreizprogramms beträgt der staatliche Zuschuss bei einem Einfamilienhaus rund 1.800 Euro. "Das macht bei einer Gesamtinvestitionssumme von 10.000 bis 12.000 Euro, die eine Solarwärmeheizung mit Flachkollektoren kostet, rund fünfzehn Prozent", sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.

    Hinzu kommt, dass die Investition in solare Wärme eine lohnenswerte Rendite verspricht. "Eine gut geplante Solarthermie-Anlage mit hochwertigen Komponenten hält mehrere Jahrzehnte", betont Carsten Körnig. Rechnet man die stark steigenden Öl- und Gaspreise ein, Inflationsrate und Energieeinsparung durch moderne Technologie, bringt eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung eine Rendite von bis zu 4,6 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Ein Sparbuch garantiert aktuell zwischen 0,25 und 1,5 Prozent Jahreszins, ein Tagesgeldkonto 1,1 bis 2,2 Prozent.

    "Wer klug vorsorgen will, sollte auf solares Heizen setzen", rät Körnig. "Kaum eine andere Form der Geldanlage bringt eine ähnlich sichere Rendite." Das sehen offenbar auch immer mehr Verbraucher so, wie die steigenden Absatzzahlen für Solarthermie-Kollektoren zeigen: Von Januar bis Februar wurden rund 33 Prozent mehr Röhren- und Flachkollektoren verkauft als noch im Vorjahreszeitraum.

    Über drei Millionen Heizkessel gelten in Deutschland als überaltert, jährlich werden 750.000 Kessel ausgetauscht. Bundesweit sind über 1,5 Millionen Solaranlagen für Warmwasser und Heizung in Betrieb. Die beste Jahreszeit für einen Wechsel der Heizungsanlage sind die Frühlings- und Sommermonate.

    Tipp: Für die Errichtung einer Solaranlage eignet sich eine Dachfläche mit einer Neigung von 20 bis 60 Grad am besten - möglichst zwischen Südost und Südwest ausgerichtet und schattenfrei. Aber auch eine Montage auf Flachdächern, an den Außenwänden und selbst eine Aufstellung im Garten sind möglich. Wer ohnehin einen Neubau plant, erwirbt das Solarthermie-System besonders günstig: In der Regel können zusätzlich 20 Prozent der Errichtungskosten eingespart werden.

    Donnerstag, März 31, 2011

    Solarbranche steht zu Förderanpassung

    Solarstrom-Anteil von mindestens 10 Prozent bis 2020 mit aktueller Solarförderung möglich
    Pressemitteilung Bundesverband

    Der Bundesverband Solarwirtschaft steht weiterhin fest hinter der im Januar mit Bundesumweltminister Norbert Röttgen vorgestellten Anpassung der Solarförderung. Sie sieht vor, je nach Marktwachstum die Einspeisevergütung zum 1. Juli um bis zu 15 Prozent zu senken. „Die Solarstrom-Umlage für Verbraucher wird sich bei rund zwei Cent je Kilowattstunde einpendeln – auch bei einem ambitionierten Ausbau der Photovoltaik. Wir können mit der jetzigen gesetzlichen Regelung den Solarstrom-Anteil bis 2020 auf mehr als 10 Prozent ausbauen“, betonte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).

    Nach Auffassung des BSW-Solar ist der Systemwandel weg von fossilen und nuklearen Energieträgern hin zu einer hundertprozentigen dezentralen Energieversorgung auf der Basis Erneuerbarer Energien schneller möglich, als dies häufig dargestellt wird. Dies gilt insbesondere auch für den Ausbau der Photovoltaik. Solarstrom hat eine bedeutende Rolle im zukünftigen Energiemix, weil er vor Ort produziert wird und daher kaum neue Stromtrassen gebaut werden müssen.

    Mit der aktuellen gesetzlichen Regelung wird erreicht, dass der Markt in den nächsten Jahren im Rahmen der technischen Realisierbarkeit wächst und die notwendigen Investitionen für den Umbau des gesamten Energiesystems hin zu einer dezentralen Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien in einem vertretbaren Rahmen gehalten werden. Der Bundesverband Solarwirtschaft hat in seiner PV-Roadmap „Wegweiser Solarwirtschaft“ belegt, dass diese Ziele erreicht werden können und dabei außerdem ein volkswirtschaftlicher Nutzen in Höhe vom mindestens 50 Milliarden Euro entsteht.

    Montag, März 28, 2011

    Solarstrom leistet Beitrag zur Netzstabilität bei Umbau des Energiesystems

    Pressemitteilung Bundesverband

    Ab Mai 2011 werden Solarstromanlagen mit angepasster Überfrequenzabschaltung ausgeliefert / Bisherige Regelung wird Rolle von Solarstrom an der Energieversorgung nicht mehr gerecht
    Derzeit wird über die Folgen möglicher Instabilitäten im Stromnetz aufgrund von Erneuerbaren Energien berichtet und hier insbesondere Solarstrom aufgeführt. Dabei trägt Photovoltaik schon heute zur Netzstabilität bei. "Solarstrom leistet mit den Möglichkeiten intelligenter Regelungs- und moderner Systemtechnik einen aktiven Beitrag zur Netzintegration. Dazu gehören die Bereitstellung von Blindleistung auf der einen und Maßnahmen zur Optimierung des Eigenverbrauchs sowie immer genauere Prognosemöglichkeiten auf der anderen Seite", so Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V.

    Jahrzehntelang haben die Betreiber der Stromnetze vorgeschrieben, dass Solarstromanlagen einheitlich bei einer Frequenz von 50,2 Hertz (Hz) abgeschaltet werden müssen. Mit einer von der Branche vorgeschlagenen Lösung wird dieses Problem jetzt entschärft, bis eine neue Norm in Kraft tritt. Mayer: "Wir haben schon seit Jahren darauf gedrängt, dass diese Regelung aufgehoben wird, da sie der Rolle von Solarstrom bei der Energieversorgung nicht gerecht wird. Diese von den Netzbetreibern festgelegte, starre Abschaltgrenze stammt aus einer Zeit, als sie der Photovoltaik nur einen vernachlässigbar geringen Anteil der Stromproduktion zugetraut haben." Inzwischen seien über 17,5 Gigawatt Solarstrom am deutschen Netz angeschlossen, Photovoltaik müsse daher aktiv in das Netzmanagement einbezogen werden.

    Die Solarbranche hat bereits reagiert: Größere Photovoltaik-Anlagen am Mittelspannungsnetz werden schon länger mit intelligenter Regelungs- und Systemdienstleistungstechnik installiert. Ab Mai 2011 liefern mindestens zehn Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern ihre Produkte freiwillig ab Werk mit angepasster Überfrequenzabschaltung aus. Wechselrichter sind Geräte, die von Solarzellen erzeugten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom umwandeln, Anlagen steuern und überwachen und die Verbindung zum Stromnetz herstellen.

    Bereits 2010 hatte die Branche eine Lösung angeboten. Diese sollte vermeiden, dass neu installierte Anlagen weiterhin von dieser nicht mehr zeitgemäßen Regelung betroffen sind. Der BSW-Solar begrüßt daher ausdrücklich die jetzt gültige Lösung zur Überfrequenzabschaltung vom FNN (Forum Netztechnik/Netzbetrieb im Verband der Elektrotechnik - VDE). Diese gilt in Form eines technischen Hinweises, bis die VDE/FNN-Anwendungsregel "Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz" verbindlich wird. Das ist voraussichtlich Januar 2012 der Fall. Die Lösung sieht eine variable, herstellerseitige Einstellung der Überfrequenzabschaltung zwischen 50,3 Hz und 51,5 Hz vor. "Damit wollen wir uns unserer Verantwortung für die Netzstabilität stellen und die Voraussetzung für die Integration großer Solarstrom-Leistung am Netz schaffen", so Mayer.

    Gemeinsam mit einem Übertragungsnetzbetreiber und in enger Abstimmung mit dem Bundesumweltministerium hat der BSW-Solar ein Gutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, in welchem Umfang eine Nachrüstung von Photovoltaik-Anlagen ab 2012 notwendig ist. Das bedeutet, es wird ermittelt, bei welchen Geräten die Umrüstung tatsächlich sinnvoll ist. Dies wird abhängig von dem Alter und der Größe der Anlage sein. "Es handelt sich hierbei ausdrücklich nicht um eine Rückrufaktion für Wechselrichter. Die Geräte sind stets nach den aktuellen Vorschriften der Netzbetreiber eingestellt und ausgeliefert worden", stellt Bernd Engel , Sprecher des Arbeitskreises Netzfragen im BSW-Solar, klar. Photovoltaik-Anlagen, die ab Herbst 2009 an das Mittelspannungsnetz angeschlossen sind, sind ohnehin nicht betroffen.

    Ebenfalls Gegenstand der Untersuchung ist, welchen technischen und finanziellen Aufwand dies nach sich zieht. Der BSW-Solar setzt sich aktiv dafür ein, dass dabei die Prinzipien des Bestandschutzes und der Investitionssicherheit berücksichtigt werden.