Brüssel (Belgien), 31.07.2012 – Mit einer Anti-Dumping-Klage wollen sich 25 europäische Solarfirmen gegen die Billig-Konkurrenz aus China juristisch zur Wehr setzen. Wie Milan Nitzschke, Sprecher der neuen Initiative „EU ProSun“, erklärte, sei mit Unterstützung der europäischen Industrie eine entsprechende Klage bei der EU-Kommission eingereicht worden. Der Preisverfall bei Solarmodulen hatte insbesondere deutsche Hersteller unter erheblichen wirtschaftlichen Druck gesetzt, einzelne Unternehmen mussten bereits Insolvenz anmelden. In Deutschland wird das juristische Vorgehen unter anderem von dem Bonner Unternehmen Solarworld unterstützt, das bereits ein ähnliches Verfahren in den USA vorangetrieben hatte: Dort wurden beim Import Strafzölle gegen die chinesischen Hersteller verhängt.
Die in Hamburg ansässige Firma Conergy will sich nicht an der Klage beteiligen. Eine Konzernsprecherin begründete das wie folgt: „Wir halten das nicht für sinnvoll, da wir ein international agierendes Unternehmen sind.“ Zu den Unternehmen, die in den vergangenen Monaten Insolvenz anmelden mussten, gehören Solarhybrid aus dem Sauerland, die Dresdner Solarwatt AG, der Solarhersteller Sovello aus Sachsen-Anhalt, das im ÖkoDAX notierte Unternehmen Q-Cells aus Bitterfeld sowie der Erlanger Konzern Solar Millennium.