Mittwoch, Oktober 16, 2002

Koalitionsvertrag ermöglicht 1 Millionen Solaranlagen

Neue Energiewirtschaft begrüßt Trittin als „Solarminister“
Pressemitteilung Bundesverband
Die im Koalitionsvertrag festgelegten Zielsetzungen erfordern nach Angaben der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) den Bau von rund 500.000 neuen Solaranlagen innerhalb der nächsten vier Jahre. Bei erfolgreicher Umsetzung wären im Jahr 2006 damit in Deutschland über eine Million Solaranlagen in Betrieb.


Die Solarwirtschaft begrüßt dieses Ziel und den im Rahmen der Koalitionsverhandlungen beschlossenen Wechsel der Zuständigkeit für Erneuerbare Energien zum Umweltministerium. Der Einstieg ins Solarzeitalter und der Aufbau einer international führenden Solarindustrie werde damit abgesichert und unumkehrbar, meint UVS - Geschäftsführer Carsten Körnig.


Die im Koalitionsvertrag verankerten Beschlüsse fördern nach einer ersten Einschätzung des Unternehmensverbandes die Energiewende und den weiteren Ausbau der Solarenergie. Wichtigstes Signal für die deutsche Solarindustrie sei die bis zum Jahr 2006 beschlossene Verdoppelung der installierten Solarkollektorfläche auf rund 10 Mio. Quadratmeter. Bislang sind in Deutschland rund 500.000 Solaranlagen in Betrieb. Weitere wichtige Impulse gehen nach Meinung der UVS zudem von folgenden Beschlüssen aus: Weiterführung der Ökozulage, Schwerpunktsetzung der Energieforschung auf Erneuerbare Energien und Anhebung der Ökosteuersätze von Erdgas auf das Niveau von leichtem Heizöl.


Um die ehrgeizigen Ziele auch zu erreichen, müsse nun kurzfristig mit der Umsetzung des 1 Millionen Dächer- Programmes begonnen werden, so de Erwartungen der Solarunternehmer. Eine Weiterführung und Anpassung des 100.000 Dächer-Solarstrom-Programes und des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) sowie die Einleitung einer vergleichbaren Gesetzes-initiative für Solarwärme sei dazu unverzichtbar.

Körnig: "Wir begrüßen den neuen Solarminister. Jetzt wird die Energiewende endlich zur Chefsache." Um der Aufwertung Nachdruck zu verleihen, fordert die Branchenvereinigung eine Umbenennung des Umweltministeriums in ein "Ministerium für Umwelt, Klimaschutz und Erneuerbare Energien" (bislang "Reaktorsicherheit").

Die UVS empfiehlt Verbrauchern, zum Schutz vor steigenden Öl- und Gaspreisen und weiteren Folgekosten der Klimaveränderungen noch in diesem Jahr mit dem Bau einer Solaranlage zu beginnen. In diesem Jahr stehen nach UVS-Auskunft noch Fördergelder zur Errichtung von Anlagen zur Solarwärme- und Solarstromproduktion zur Verfügung. Kostenlose Infos zu Technik und Förderprogrammen können im Internet unter www.solaranlagen-abc.de abgefragt werden.