Pressemitteilung Bundesverband
Bereits im Jahr 2020 können mehr als eine Milliarde Menschen mit Solarstrom versorgt werden. Dies geht aus einer Studie hervor, die heute von der Umweltorganisation Greenpeace und dem europäischen Industrieverband für Photovoltaik (EPIA) in Brüssel veröffentlicht wurde. Nach Angaben der Autoren lassen sich dadurch jährlich rd. 170 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid einsparen. Dies entspricht den Emissionen von 75 Kohlekraftwerken. Weltweit wird die Solarbranche mittelfristig über zwei Millionen Menschen Arbeit bieten.
Bis zum Jahr 2040 könnten nach Berechnungen der Industrie 20 Prozent der weltweiten Stromversorgung aus Solarenergie gedeckt werden. In den folgenden Jahrzehnten kann ihr Anteil sogar auf über 60 Prozent der weltweiten Energieversorgung gesteigert werden, prognostiziert der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Im Mix mit Wasser- und Windkraft, Geothermie und Bioenergien wäre nach Expertenmeinung langfristig gar eine Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien möglich.
Die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V. (UVS) sieht in der jüngsten Greenpeace-Studie eine klare Bestätigung für den konsequenten Kurs Deutschlands zum Ausbau der Solarstromtechnik (Photovoltaik). Nach Angaben des Verbandes bietet insbesondere das heimische Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gute Wachstumsbedingungen für die rund 50 deutschen Photovoltaikproduzenten. Die mit dem Gesetz verbundene Planungssicherheit ermögliche Milliardeninvestitionen in den Ausbau der Spitzentechnologie, ohne von unsicheren öffentlichen Subventionen abhängig zu sein. Dadurch verfüge Deutschland gegenwärtig über einen weltweiten Technologievorsprung und eine ideale Ausgangsposition zur Erschließung eines gewaltigen Exportmarktes.
Der weltweite Photovoltaikumsatz wird sich nach Prognosen der Solarindustrie von derzeit rund fünf Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 mehr als verzehnfachen. Weltweit sind gegenwärtig rund 3,5 Gigawattpeak (GWp) Solarstromleistung installiert. Allein 2004 kamen nach UVS-Angaben rund 900 Megawatt hinzu. Ein Drittel der weltweit neu installierten Solarstromleistung wurde dabei in Deutschland montiert, das damit - gemessen an der Marktgröße - erstmals knapp vor Japan rangierte.
Das weltweite Marktwachstum ermöglicht die Massenproduktion von Solarstromanlagen und damit sinkende Kosten. In den letzten zehn Jahren haben sich die Preise für Solarstrom bereits halbiert. Dieser Trend werde auch in Zukunft anhalten und zur Wettbewerbsfähigkeit führen, ist sich UVS-Geschäftsführer Carsten Körnig sicher.