Die Preise für Solarstromanlagen sind in Deutschland niedriger als im Ausland. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Solartrendstudie der Internationalen Energieagentur (IEA). Danach sind die Durchschnittspreise für Photovoltaikanlagen in keinem anderen Land so niedrig wie in Deutschland. Im vergangenen Jahr lagen die Preise für Solarstromsysteme in Deutschland rund 20 Prozent unter den Preisen der Hauptwettbewerber Japan und USA und sogar 30 Prozent unter den Preisen, die auf dem spanischen Markt durchschnittlich erzielt wurden.
"Die Zahlen belegen den Erfolg der Kostensenkungsstrategie deutscher Solarunternehmen am Heimatmarkt durch den Aufbau einer Hightech-Massenproduktion", sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Treiber dieser für den Verbraucher erfreulichen Entwicklung seien die effizienten und verlässlichen Vorgaben des deutschen Gesetzgebers. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reduziert die Solarförderung für Neuanlagen jährlich um 5-6,5 Prozent. Carsten Körnig weiter: "Das EEG hat einen harten technologischen Wettbewerb ausgelöst, der sinkende Solarstrompreise zur Folge hat." Nach BSW-Solar-Angaben werden durch diesen Mechanismus die Preise für Solaranlagen auch in Zukunft weiter sinken: "Wir rechnen damit, dass Solarstrom vom eigenen Dach bereits in rund zehn Jahren billiger sein wird als konventioneller Strom aus der Steckdose", so Körnig.
Vor dem Hintergrund der anstehenden EEG-Novelle appelliert Körnig an die Bundesregierung, auch in Zukunft für Investitionssicherheit zu sorgen und die erfolgreichen Gesetzesvorgaben unverändert beizubehalten: "Nur auf der Basis verlässlicher Rahmenbedingungen kann die Solarbranche die notwendigen Milliardeninvestitionen für immer modernere und größere Solarfabriken am Standort Deutschland stemmen. Neben erheblichen Forschungsanstrengungen sind sie die Basis für weiter sinkende Preise bei gleichbleibend hoher Qualität."
Die in Deutschland erzielten Kostenvorteile ermöglichen der Photovoltaikbranche eine starke Wettbewerbsposition in den anziehenden Märkten Südeuropas und Nordamerikas. Bereits in diesem Jahr erwartet die Branche eine Exportquote von 40 Prozent.
Im vergangenen Jahr lag der Systempreis pro installiertem Watt für netzgekoppelte Anlagen über zehn Kilowatt in Deutschland laut IEA bei 4,40 Euro. Verbraucher aus Spanien, Italien oder Japan mussten nach der Studie über fünf Euro pro Kilowatt aufbringen. Auch bei kleinen Anlagen unter zehn Kilowatt ermittelte die IEA einen Preisvorteil für Deutschland. Während die Anlagen hierzulande für 4,60 bis 4,90 Euro je Watt erhältlich waren, kosteten sie in Italien über sechs Euro und in Spanien sogar über sieben Euro je Kilowatt.
Pressemitteilung Bundesverband